Fusion: Wendelstein 7-X beginnt neue Experimentphase
Nach einer einjährigen Wartungsphase nimmt der deutsche Stellarator Wendelstein 7-X den Experimentbetrieb wieder auf. Eines der Ziele ist es, die Plasmatemperatur Schritt für Schritt zu steigern.
Nachdem Wendelstein 7-X im Februar 2023 ein Rekordplasma erzeugt hatte (8 Minuten Dauer bei 1,3 Gigajoule Leistungsabfuhr), wurde der Stellarator am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald planmässig heruntergefahren. Während der Wartungsphase wurden zahlreiche Erweiterungen, Verbesserungen und Reparaturen am Wendelstein 7-X selbst, an der Steuerung und Datenakquisition, den Heizsystemen und den knapp 50 verschiedenen Plasmadiagnostiken vorgenommen. Ein wichtiges Ziel dabei war die deutliche Verbesserung der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Systeme, wozu eine systematische Ausfallanalyse (Failure Mode Analysis) durchgeführt wurde. Darüber hinaus wurden auch die wissenschaftlichen Möglichkeiten aller Systeme wesentlich erweitert und neue Beobachtungsinstrumente hinzugefügt.
Nun startet Wendelstein 7-X deutlich optimiert in die neue Experimentphase, die bis Dezember 2024 dauern wird. «Wir nähern uns Schritt für Schritt höheren Heizleistungen an», erklärte IPP-Direktor Prof. Thomas Klinger. «Einerseits geht es darum, die Belastungsgrenzen von Wärmelasten auf die Graphitwände von W7-X vorsichtig auszutesten. Andererseits wollen wir turbulenzgesteuerte Transportprozesse im Plasma und die Abfuhr von Wärme und Teilchen verstehen.» Anders als in der letzten Experimentphase liegt der Schwerpunkt jetzt auf dem Energieumsatz, d.h. der Gleichzeitigkeit von Plasmadauer und hoher Heizleistung.
Quelle
M.A. nach IPP, Medienmitteilung, 9. September 2024
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