Fusion: Tokamak West in Frankreich erzielt Weltrekord

Das französische Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA) konnte mit seinem Fusionsreaktor West im südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache einen Weltrekord brechen. Der Tokamak schaffte es am 12. Februar 2025, ein Plasma für mehr als 22 Minuten aufrechtzuerhalten und übertraf damit den bestehenden Weltrekord des chinesischen Tokamaks East.

21. Feb. 2025
Blick in das Plasmagefäss
Blick in das Vakuumgefäss des Tokamaks West mit dem aus Wolfram gefertigten oberen und unteren Divertor.
Quelle: Iter Organization

Der West (W steht für das chemische Zeichen von Wolfram, Environment in Steady-state Tokamak) konnte am 12. Februar 2025 sein Plasma gemäss CEA für 1337 Sekunden aufrechterhalten, bei Temperaturen von 50 Mio. °C. Dies ist neuer Weltrekord und übertrifft den bisherigen Rekord, den der chinesische Tokamak East vor einigen Wochen aufgestellt hat, um 25%. Der Tokamak West steht im südfranzösischen CEA-Kernforschungszentrum Cadarache in der Gemeinde Saint-Paul-lès-Durance im Département Bouches-du-Rhône in Betrieb. Er dient als Testplattform für den Versuchs-Kernfusionsreaktor Iter (International Thermonuclear Experimental Reactor), der nur wenige hundert Meter entfernt in Bau steht.

«West hat einen wichtigen technologischen Meilenstein erreicht, indem es ein Wasserstoffplasma dank der Einspeisung von 2 MW Heizleistung über zwanzig Minuten aufrechterhalten hat», kommentierte Anne-Isabelle Etienvre, Cea-Direktorin für Grundlagenforschung, diesen wichtigen Meilenstein (YouTube-Video). Laut CEA soll in den kommenden Monaten diese Leistung erhöht werden. Das West-Team will seine Bemühungen fortsetzen, indem es sehr lange Plasmadauern im Bereich von mehreren Stunden erreicht, aber auch dieses Plasma auf noch höhere Temperaturen erhitzt, um den erwarteten Bedingungen in Fusionsplasmen so nahe wie möglich zu kommen, verkündete CEA. Dabei gehe es darum, das von Natur aus instabile Plasma zu kontrollieren. Es müsse zudem sichergestellt werden, dass die ihm ausgesetzten Komponenten seiner Strahlung standhalten könnten, ohne zu versagen oder verschmutzt zu werden.

Quelle

B.G. nach CEA, Medienmitteilung, 18. Februar 2025

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft