Fusion: Meilenstein für TEA Technologies
Der TEA Technologies ist es gelungen, ein stabiles Plasma bei 50 Mio. °C zu erzeugen. Dies hat das amerikanische Unternehmen Anfang April 2021 mitgeteilt. Zudem seien weitere finanzielle Mittel für den letzten Schritt zur Kommerzialisierung erbracht worden.
Laut TEA Technologies hat ihre Versuchsplattform namens Norman die angestrebten Ziele in einem 18-monatigen Testbetrieb fast verdoppelt. «Sie erreicht inzwischen eine konstante Leistung von über 50 Mio. °C, die über mehrere Hundert Testzyklen reproduziert werden konnte – und das alles in einer kompakten Maschine, die beim Ausbau zu einem vollen Kraftwerk sehr wirtschaftlich ist», schreibt das Unternehmen. Die TAE Technologies will im Gegensatz zum Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) statt der zwei schweren Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium Wasserstoff-Protonen mit Bor-Isotopen (p-B11) fusionieren.
Weitere Finanzmittel erhalten
Mit dem Erreichen dieses Meilensteins hat die TEA Technologies zusätzliche Finanzierungsmittel in Höhe von USD 280 Mio. erhalten. In Verbindung mit früheren Finanzierungsrunden haben Investoren insgesamt über USD 880 Mio. US-Dollar ins Unternehmen gesteckt. Die TAE erhält die Geldmittel in Finanzierungsrunden, die auf der Projektierung und dem Erreichen bestimmter wissenschaftlicher Ziele basiert. Zu den Anteilseignern des Unternehmens zählen Staatsfonds, institutionellen Anlegern und Family Offices aus aller Welt. Auch Google ist dabei und hat darüber hinaus Algorithmen für Berechnungen und maschinelles Lernen beigesteuert.
Ein Teil des Kapitals fliesst in eine Demonstrationsanlage im Reaktormassstab mit dem Namen Copernicus, die weit über die 100-Mio.-Grad-Celsius-Marke hinaus betrieben wird, um die Nettoenergieerzeugung aus dem konventionellen Deuterium-Tritium (D-T)-Brennstoffkreislauf zu simulieren. Copernicus werde neue Möglichkeiten für die Lizenzierung der D-T-Fusionsreaktortechnik bieten und gleichzeitig auf sein Endziel, die Nutzung von p-B11, skaliert, so die TEA Technologies. Bis Ende des Jahrzehnts könne die Technik «auf die Bedingungen skaliert werden, die für ein wirtschaftlich tragfähiges, kommerzielles Fusionskraftwerk erforderlich sind», teilte das Unternehmen mit.
Die TAE Technologies wurde im Jahr 1998 mit dem Ziel gegründet, «sichere und kosteneffiziente Fusionsenergie möglichst schnell und mit einem überzeugenden Umweltprofil zu kommerzialisieren». Sie ist im kalifornischen Foothill Ranch ansässig und hat ein internationales Büro in Luzern.
Quelle
M.A. nach TEA, Medienmitteilung, 9. April 2021, und Heise online