Fukushima: baldige Bergung erster Brennelemente

Techniker haben letzte Tests zur bevorstehenden Bergung der Brennelemente aus dem Block 4 des Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi erfolgreich durchgeführt. Lake Barrett, ehemaliger leitender Mitarbeiter des amerikanischen Department of Energy (DOE) und der Nuclear Regulatory Commission (NRC), sprach sich nach einem Augenschein vor Ort zustimmend zu diesem wichtigen Arbeitsschritt aus.

18. Nov. 2013
Die Bergung der Brennelemente aus Fukushima-Daiichi-4 kann beginnen. Der Abtransport der 1533 Brennelemente soll Ende 2014 abgeschlossen sein.
Die Bergung der Brennelemente aus Fukushima-Daiichi-4 kann beginnen. Der Abtransport der 1533 Brennelemente soll Ende 2014 abgeschlossen sein.
Quelle: Tepco

Fukushima-Daiichi-4 befand sich zur Zeit des Erdbebens am 11. März 2011 in Revision, weshalb alle Brennelemente routinemässig im Lagerbecken zwischengelagert waren. Ingenieure führten nun letzte Tests zur Entladung des Brennelementlagerbeckens durch. Die japanische Nuclear Regulation Authority (NRA) hatte der Tepco am 30. Oktober 2013 grünes Licht für diesen wichtigen Schritt beim Rückbau des Blocks gegeben. Damit der Brennstoff sicher abtransportiert werden kann, wurde der von einer Wasserstoffexplosion zerstörte obere Gebäudeteil abgebaut und durch eine neue, erdbebensichere Hülle ersetzt. Für den Transport ins nahegelegene Zwischenlager werden die Brennelemente im Lagerbecken in einen Transportbehälter umgeladen. Die Arbeiten sollen noch im November aufgenommen und in rund einem Jahr abgeschlossen sein.

Bergung erster Brennelemente kann beginnen

Nach einer Besichtigung vor Ort und Gesprächen mit Verantwortlichen beurteilte Barrett die Vorbereitungen zur Brennelemententnahme aus Block 4 als durchdacht und äusserte sich zuversichtlich, dass der Prozess sicher ablaufen werde. Das Umladen von Brennelementen gehöre zwar zu den Standardprozeduren in laufenden Kernkraftwerken, doch die Umstände beim Block 4 von Fukushima-Daiichi stellten erhöhte Anforderungen an die Arbeiter. Barrett merkte an, die Tokyo Electric Power Company (Tepco) habe ihre Sicherheitskultur markant verbessert und sei besser auf Unerwartetes vorbereitet. Zudem begrüsste er, dass ausländische Experten mit ins Boot geholt werden.

Barrett berät die Tepco beim Rückbau ihrer Anlage. Der Fachmann arbeitete in den 1970er- und 1980er-Jahren für die NRC und war an den Aufräumarbeiten nach dem Reaktorunfall von Three-Mile-Island leitend beteiligt. Mitte der 1980er-Jahre wechselte er zum DOE, wo er zuletzt als Leiter das Office of Civilian Nuclear Waste Management leitete. Barrett stellt sein Fachwissen im Umgang mit Kernmaterialien heute beratend zur Verfügung.

Quelle

M.B. nach Tepco, Medienmitteilung, 13. November 2013

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