Frankreich: Reorganisation der Flamanville-3- Baustelle
Als Antwort auf Verzögerungen auf der Baustelle von Flamanville-3 in der Normandie hat die Bauherrin, die Electricité de France (EDF), den Bauablauf reorganisiert. Die kommerzielle Inbetriebnahme des weltweit zweiten EPR – des 1650-MW-PWR der Areva NP – wird deshalb laut EDF neu 2016 erfolgen.
Die EDF erklärte die Bauverzögerungen im ersten Halbjahr 2011 mit strukturellen und konjunkturellen Gründen. Sie erinnerte daran, dass Flamanville-3 das erste Kernkraftwerk sei, das in Frankreich seit 15 Jahren gebaut werde. Es sei zudem der erste EPR des Landes. Das Ausmass der Arbeiten, insbesondere bezüglich Hoch- und Tiefbau, habe die EDF neu evaluieren müssen. Auch werde die Auslegung im Lichte der Erfahrungen aus Fukushima-Daiichi überprüft.
Angesichts dieser Herausforderungen habe die EDF beschlossen, eine Reorganisation des Bauablaufs mit ihren Partnern vorzunehmen. Der neue Zeitplan sieht vor, die Kuppel des Reaktorgebäudes 2012 zu setzen. Flamanville-3 soll neu 2016 zum ersten Mal Strom ans Netz liefern und nicht 2014, wie im August 2010 angekündigt. Die Baukosten belaufen sich laut EDF auf rund EUR 6 Mrd. (CHF 7 Mrd.), eine Milliarde Euro mehr als früher veranschlagt.
Am Standort Flamanville stehen bereits zwei Kernkraftwerksblöcke (je 1330 MW, PWR) in Betrieb. Der weltweit erste EPR – Olkiluoto-3 – befindet sich gegenwärtig in Finnland im Bau. Er soll nächstes Jahr den kommerziellen Betrieb aufnehmen.
Quelle
M.A. nach EDF, Medienmitteilung, 20. Juli 2011