Frankreich: Nuward-SMR wird mit angepasstem Konzept weiterentwickelt

Die EDF-Tochtergesellschaft Nuward hatte im Juli 2024 einen Marschhalt bei der Entwicklung seines Nuward-SMR eingelegt der bereits in der Phase der Grundauslegung war. Gleichzeitig wurde ein Strategiewechsel bei der Auslegung kommuniziert, der keine Neuentwicklungen, sondern das Verwenden von bereits existierenden und bewährten Technologiebausteine vorsah. Anfang Januar 2025 nahm das Unternehmen die Entwicklungsarbeiten am SMR wieder auf. Damit sollen die technische Durchführbarkeit erleichtert und Risiken verringert werden. In den letzten Monaten seien entscheidende Studien durchgeführt worden, um die SMR-Strategie zu verfeinern und vollständig auf die Erwartungen der Versorgungsunternehmen und der Industrie auszurichten.

«Der Nuward-SMR wird eine [elektrische] Leistung von 400 MW liefern und eine Option für Wärme-Kraft-Kopplung bis zu etwa 100 MW_th bieten», schrieb das Unternehmen. Gemäss alter Strategie hätten zwei 170-MW-Druckwasserreaktoren ein Nuward-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 340 MW ergeben. Der ebenfalls in Europa entwickelte Rolls-Royce-SMR bietet im Vergleich dazu eine elektrische Leistung von 470 MW und wurde so leistungsstark wie möglich gebaut, um gerade noch gut auf der Strasse transportierbar zu sein. Rolls-Royce sieht seinen leistungsstarken Reaktor als Ersatz für bestehende Kohle- und Gaskraftwerke. Da er neben Strom auch Wärme liefern kann, lässt sich damit eine Festoxid-Elektrolysezelle zur Wasserstoffproduktion versorgen. Ähnliche Überlegungen hat sich Nuward auch in einer Chancenanalyse im Sommer 2023 gemacht.

Nuward will nun die konzeptionelle Auslegung seines SMR bis Mitte 2026 abschliessen und ein Produkt in den 2030er-Jahren auf den Markt bringen. Der erste Nuward-SMR wird in Frankreich gebaut. «Der Mehrwert des Nuward-SMR wird auf Einfachheit, Modularität und Vorfertigung beruhen, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit und die Bauzeiten zu optimieren», beschreibt das Unternehmen seine Ziele. Mit der Umsetzung der angepassten Strategie wurde Julien Garrel als neuer Executive President betraut.