Frankreich: nukleares Dampferzeugungssystem für Flamanville-3 bestellt

Der Verwaltungsrat der Electricité de France (EDF) hat die Direktion ermächtigt, bei der Areva NP das nukleare Dampferzeugungssystem für den Block 3 des Kernkraftwerks Flamanville zu bestellen, einen «European Pressurized Water Reactor» (EPR) mit einer Auslegungsleistung von rund 1600 MW. Im Vergleich zu den heutigen Reaktorsystemen zeichne sich der EPR namentlich durch höhere betriebliche Flexibilität und eine 17% tieferen Brennstoffverbrauch aus, unterstreicht die EDF in ihrer Mitteilung vom 24. Januar 2007.

23. Jan. 2007
Das Kernkraftwerk Flamanville: Blöcke 1 und 2 (beide 1330 MW, PWR) und die geplante dritte Einheit (links im Bild als Modellzeichnung).
Das Kernkraftwerk Flamanville: Blöcke 1 und 2 (beide 1330 MW, PWR) und die geplante dritte Einheit (links im Bild als Modellzeichnung).
Quelle: EDF

Der EDF-Auftrag an die Areva NP umfasst die Lieferung aller nuklearen Schwerkomponenten für den Block 3 von Flamanville, darunter das Druckgefäss mit Deckel und Steuerstabantrieb, die Dampferzeuger und die Kühlmittelpumpen sowie den Druckhalter. Der Grossteil wird im Werk Chalon-St-Marcel der Areva NP und bei Jeumont hergestellt. Für die Areva NP - das gemeinsame Unternehmen der französischen Areva-Gruppe und der deutschen Siemens AG - ist Flamanville-3 die 100. Reaktorbestellung.

Investitionen von EUR 3,3 Mrd.

Bei der Bestellung handelt es sich um das dritte grosse Auftragspaket für den Bau von Flamanville-3. Im August 2006 hatte die französische Bouygues den Zuschlag für das Baulos und die Alstom für den Turbogenerator erhalten. Gesamthaft wird die EDF für Flamanville-3 rund 150 Bestellungen bei grossen internationalen Gruppen wie auch Unternehmen aus der Region aufgeben. Die Gesamtinvestitionen werden gemäss EDF bezogen auf «heutige wirtschaftliche Verhältnisse» EUR 3,3 Mrd. (CHF 5,3 Mrd.) erreichen. Die vorbereitenden Arbeiten auf der Baustelle begannen im Sommer 2006. Laut EDF ist der nächste grosse Schritt der Erhalt der nuklearen Baubewilligung. Mit dem Beginn der Hauptarbeiten vor Ort rechnet sie gegen Ende 2007. Die Bauzeit soll viereinhalb Jahre dauern.

Der Bau der EPR-Demonstrationseinheit Flamanville-3 trage zum Erhalt der Nuklearkompetenzen bei der EDF bei, betont das Unternehmen. Gemäss Investitionsprogramm sieht es die Inbetriebnahme zusätzlicher Stromerzeugungskapazitäten von 5000 MW bis 2012 vor.

Quelle

P.B. nach EDF und Areva, Medienmitteilungen, 24. Januar 2007

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