Frankreich: 40 Jahre Laufzeit für 900-MW-Druckwasserreaktoren
Die französische Autorité de Sûreté Nucléaire (ASN) hat keine grundsätzlichen sicherheitstechnischen Probleme gefunden, die gegen eine Betriebszeit von 40 Jahren für die 900-MW-Kernkraftwerkseinheiten der Electricité de France (EDF) sprechen würden. Dies hat die ASN am 1. Juli 2009 der EDF mitgeteilt.
Laut der ASN wird diese allgemeine Erklärung zu einem späteren Zeitpunkt mit einer für jede Kernkraftwerkseinheit individuell zu erstellenden Stellungnahme ergänzt. In drei Anhängen zum Schreiben vom 1. Juli nennt die ASN 20 Fragen, die es in jedem Fall zu klären gilt.
Die französischen Regelwerke für Kernanlagen kennen keine feste Lebensdauer. Die ASN schätzt die Restlebensdauer für jede Anlage individuell gemäss dem Sicherheitszustand periodisch neu ein. Die rund alle zehn Jahre stattfindende umfassende Sicherheitsüberprüfung soll gewährleisten, dass die für die Sicherheit bedeutsamen Komponenten und Systeme die Auslegungskriterien erfüllen und alle gemäss Sicherheitsanalysen sinnvollen Nachrüstmassnahmen getroffen werden.
Die EDF betreibt 34 Druckwassereinheiten der 900-MW-Leistungsklasse, die in drei Baureihen zwischen 1977 und 1988 den Betrieb aufnahmen und sich nur wenig unterscheiden. Sie alle hatten Mitte August 2002 – nach Abschluss der zweiten Serie der alle zehn Jahre durchgeführten umfassenden Sicherheitsüberprüfungen – von der Behörde grünes Licht für weitere zehn Jahre Betrieb erhalten. Mitte Juni 2007 hat die EDF bekannt gegeben, an den nuklearen Dampferzeugersystemen ihrer 900-MW-Einheiten für EUR 100 Mio. (CHF 165 Mio.) Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten durchführen zu lassen.
Quelle
M.A. nach ASN, Medienmitteilung, 7. Juli 2009