Framatome ANP nimmt Geschäftstätigkeit auf
Am 31. Januar 2001 unterzeichneten Philippe Pontet, Président-directeur général der Framatome SA, und Norbert König, Mitglied des Bereichsvorstands von Siemens Power Generation, die Verträge über die Zusammenlegung der kerntechnischen Aktivitäten der beiden Unternehmen. Nachdem die Kartellbehörden der EU und der USA ihr grünes Licht bereits erteilt haben, kann das neue Gemeinschaftsunternehmen Framatome ANP (Framatome Advanced Nuclear Power) mit Geschäftssitz in Paris die Tätigkeit rückwirkend auf Anfang 2001 aufnehmen. Mit der Gründung der neuen Gesellschaft, an der die Framatome 66% und die Siemens 34% der Anteile hält, wird der entsprechende Vertrag zwischen den beiden Firmen vom 4. Juli 2000 vollzogen.
Die Geschäftsleitung des neuen Unternehmens besteht aus Dominique Vignon, Vorsitzender, den Leitern der vier Geschäftsbereiche und dem kaufmännischen Leiter. Es sind dies: Wulf Bürkle, Nuklearer Service, Joël Pijselman, Mechanische Komponenten, Bernard Estève, Kernbrennstoff, Hervé Freslon, Projekte und Engineering, sowie HorstAndreas Kayser, kaufmännischer Leiter.
Framatome ANP verfügt über eine Matrixorganisation. Die vier Geschäftsbereiche verantworten das weltweite Geschäft und die Entwicklung. In den drei Regionalgesellschaften in Frankreich, Deutschland und den USA stehen ihnen dafür lokale Einheiten und Ressourcen zur Verfügung. Die deutsche Regionalgesellschaft, Framatome ANP GmbH, wird von Ralf Güldner geführt, die amerikanische, Framatome ANP Inc., von Tom Christopher.
Framatome ANP - künftig eine Tochtergesellschaft der neuen Topco, die in wenigen Monaten bei der Neuordnung der Nuklearindustrie in Frankreich entstehen soll - wird mit einem Umsatz von über Euro 3 Mrd., 13'000 Mitarbeitern und Niederlassungen auf allen Kontinenten das weltweit bedeutendste Kernenergieunternehmen sein. Framatome ANP hat mehr als 90 Kernkraftwerke hergestellt, die in elf Ländern in Betrieb stehen. Entsprechend breit ist die Erfahrungsbasis mit einem Schwerpunkt auf Druck- und Siedewasserreaktoren.
Mit der gemeinsamen Entwicklung des EPR (European Pressurized Water Reactor) begann die Zusammenarbeit zwischen Framatome und Siemens vor gut zehn Jahren. Der EPR soll eine Schlüsselrolle bei der Renaissance des weltweiten nuklearen Energiemarktes spielen, die von der Framatome ANP auf Grund der schnell wachsenden Stromnachfrage erwartet wird. Das neue Unternehmen will seine Positionen besonders in den USA wie auch in Asien verstärken.
Quelle
P.B. nach Pressemitteilung von Framatome und Siemens, 31. Januar 2001