Fortschritte bei AP1000-Lizenzierung in Grossbritannien

In Grossbritannien hat die Lizenzierung des AP1000 der Westinghouse Electric Company LLC wieder Fahrt aufgenommen. Die Westinghouse hofft, das britische Generic Design Assessment (GDA) bis im Januar 2017 abschliessen zu können.

18. März 2015

Das britische Office for Nuclear Regulation (ONR) und die Environment Agency (EA) begannen 2007, die Auslegung des Druckwasserreaktors vom Typ AP1000 zu prüfen. Im Dezember 2011 stellten die Behörden eine vorläufige Design Acceptance Confirmation (iDAC) und ein vorläufiges Statement of Design Acceptability (iSoDA) aus. Sie bestätigten damit, dass der AP1000 in Grossbritannien grundsätzlich zugelassen werden kann. Die Westinghouse verlangte daraufhin, das Lizenzierungsverfahren zu unterbrechen, bis der Reaktortyp für ein Neubauprojekt in Grossbritannien ausgewählt würde.

Ende 2013 stieg die Toshiba Corporation – der Mutterkonzern der Westinghouse – in das Baukonsortium NuGeneration Ltd. (NuGen) ein, das den Bau des Kernkraftwerks am Standort Moorside in West Cumbria plant. Anfang 2014 teilte die neue Mehrheitseigentümerin der NuGen mit, in Zusammenarbeit mit der französischen GDF Suez SA am Standort Moorside bis 2026 bis zu drei AP1000-Kernkraftwerkseinheiten bauen zu wollen. Daher nahm im August 2014 die Westinghouse ihre Arbeiten zur Lizenzierung des AP1000 wieder auf und begann, 51 noch offene Fragen der Behörden zu bearbeiten, die zum Erhalt der endgültigen DAC und dem endgültigen SoDA beantwortet werden müssen.

Nach Angaben der Westinghouse ist das Unternehmen jetzt mit den Behörden in die Endphase des Lizenzierungsverfahrens getreten. Der Lizenzierungszeitplan stehe im Einklang mit dem vorgesehenen Zeitplan des Moorside-Projektes. Die Westinghouse geht davon aus, das GDA-Verfahren im Januar 2017 abzuschliessen.

EPR bereits zugelassen, UK-ABWR in Arbeit

Bisher hat erst der EPR der Areva-Gruppe das britische Lizenzierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen: Die Behörden bestätigten im Dezember 2012, dass der EPR alle regulatorischen Anforderungen Grossbritanniens bezüglich Sicherheit, Sicherung und Umweltauswirkungen erfüllt. Neben dem AP1000 soll auch der UK-ABWR der Hitachi-GE Nuclear Energy Ltd. für den britischen Energiemarkt zugelassen werden.

Quelle

M.B. nach Westinghouse, Medienmitteilung, 12. März 2015

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