Fortschritt bei Abfallbehandlung in Sellafield

Dank neuer Erkenntnisse sollen mittelaktive Abfälle aus alten Anlagen des Nuklearkomplexes von Sellafield schneller und kostengünstiger für die sichere Lagerung konditioniert werden können.

23. Okt. 2015

Wissenschafter studierten unter der Leitung der Nuclear Decommissioning Authority (NDA), der Sellafield Ltd. und dem National Nuclear Laboratory das Langzeitverhalten mittelaktiver Abfälle. In der vier Jahre dauernden Untersuchung richteten die Wissenschafter ihre Blicke speziell auf das chemische Verhalten der mittelaktiven Abfälle im Magnox Swarf Storage Silo (MSSS), das auf dem Gelände des Nuklearkomplexes von Sellafield liegt. Im rund 50 Jahre alten Bauwerk sind die Hüllen ausgedienter Brennelemente gelagert. Es wird von der NDA als eine der belastetsten Einrichtungen Grossbritanniens angesehen und wird deshalb prioritär behandelt.

Die Untersuchungen deuten nun darauf hin, dass mittelaktive Abfälle bedeutend einfacher als vorgesehen sicher für die Lagerung konditioniert werden können. Bisher war vorgesehen, den Abfall in einem 22-stufigen Prozess für die Lagerung vorzubereiten. Dies soll nun auf drei Arbeitsschritte reduziert werden. Mit der Umstellung könnten die Rückbauarbeiten des MSSS um Jahre verkürzt und Steuergelder eingespart werden, so die NDA.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse hat die Sellafield Ltd. – die Betreiberin des Nuklearkomplexes – entschieden, das noch auf dem früheren Behandlungsprozess ausgerichtete Projekt der Silo Direct Encapsulation Plant (SDP) zu stoppen.

Quelle

M.B. nach NDA, Medienmitteilung, 13. Oktober 2015

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