Formelles Verfahren für SMR-Kraftwerk im Norden Norwegens eingereicht
Die Projektfirma Norsk Kjernekraft hat den ersten Schritt im formellen Verfahren zum Bau eines SMR-Kraftwerks in Vardø eingeleitet. Dem norwegischen Energieministerium wurde ein Bericht mit einer Bestandsaufnahme und einem Vorschlag für ein Untersuchungsprogramm zur Umweltverträglichkeitsprüfung vorgelegt. Die Gemeinde Vardø liegt in Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens.
Norsk Kjernekraft hat das Energieministerium mit einem Bericht über den geplanten Bau eines Kernkraftwerks aus mehreren kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) informiert. Der mögliche Standort des SMR-Kraftwerks ist die Gemeinde Svartnes, die etwas ausserhalb von Vardø liegt. Beide Gemeinden befinden sich in Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens, nur etwa 60 Kilometer Luftlinie von Russland entfernt. Versorgungssicherheit und eine wetterunabhängige Stromproduktion seien besonders wichtig, um die strategische Präsenz Norwegens in dieser Gegend zu sichern. Gemäss Norsk Kjernekraft wird das SMR-Kraftwerk mit einer Leistung von insgesamt 600 MW und einer Jahresproduktion von bis zu 5 TWh einen wichtigen Beitrag leisten, um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in ganz Nordskandinavien «erheblich zu verbessern».
Die im eingereichten Bericht enthaltene Bestandsaufnahme deutet laut Norsk Kjernekraft darauf hin, dass der Standort Svartnes für den Bau eines SMR-Kraftwerks geeignet ist. In Vardø und Umgebung seien Stromleitungen und ein Umspannwerk vorhanden. Auch gebe es eine gute Anbindung via Strassen und nahe Häfen, was die Ansiedelung energieintensiver Industrie begünstige. Reichlich Zugang zu Kühlwasser gebe es auch und die Bodenverhältnisse seien stabil. Die lokale Bevölkerung unterstütze die Kernkraft und Vardø sei attraktiv für künftiges Kraftwerks-Betriebspersonal.
Norsk Kjernekraft hat neben der Bestandsaufnahme zu Svartnes auch seinen Vorschlag für ein Untersuchungsprogramm zur Folgenabschätzung (Umweltverträglichkeitsprüfung) des Baus und Betriebs eines SMR-Kraftwerks vorgelegt. Bevor mit der Umweltverträglichkeitsprüfung begonnen werde, prüfe man aber noch alternative Standorte in Finnmark.
Bereits im November 2023 hatte Norsk Kjernekraft einen Bericht mit Untersuchungsprogramm für ein geplantes SMR-Kraftwerk in den Gemeinden Aure und Heim im Südwesten Norwegens eingereicht. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird zudem in der Gemeinde Øygarden, westlich von Bergen, durchgeführt.
Quelle
B.G. nach Norsk Kjernekraft, Medienmitteilung und Bericht, 14. Juni 2024
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