Finanzielle Mittel für Radioisotopenproduktion in den Niederlanden
Die Niederlande haben angekündigt, dass sie für die kommenden Jahren mehrere Millionen Euro für das Pallas-Forschungsreaktorprojekt bereitstellen werden – ein Schritt, der als «grosser Schub» für Nuklearmedizin, Wissenschaft und Innovation begrüsst wird.
Die Niederlande stellen für das Jahr 2022 finanzielle Reserven in Höhe von EUR 30 Mio. bereit und ab dem nächsten Jahr sind es jährlich EUR 129 Mio. Laut dem niederländischen Gesundheitsminister Ernst Kuipers sind die Geldmittel für den Bau des neuen Mehrzweck-Hochflussreaktors Pallas in Petten in Nordholland bestimmt. Pallas ist als Ersatz für den am selben Standort seit gut 60 Jahren in Betrieb stehenden Hochflussreaktor (HFR) gedacht. Der HFR deckt derzeit einen Grossteil der europäischen Nachfrage nach medizinischen Radioisotopen für die Diagnose und Behandlung verschiedener Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Hirnerkrankungen.
Bertholt Leeftink, CEO von NRG-Pallas erklärte: «Dies ist ein wunderbarer Schritt im Interesse der Versorgungssicherheit medizinischer Isotope für Patienten und zum Erhalt des niederländischen Nuklearwissens.»
Über die verbleibenden Investitionskosten wird das Kabinett voraussichtlich im Frühjahr 2023 endgültig entscheiden. Zudem muss die niederländische Regierung noch einen endgültigen Entscheid über den Bau von Pallas treffen.
Energy & Health Campus
Der neue Mehrzweck-Hochflussreaktor Pallas wird auf dem Energy & Health Campus (EHC) in Petten stehen. Das EHC hat über 1600 Mitarbeitende, die sich auf verschiedene Unternehmen verteilen. Zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Innovationskraft und Produktionskapazität für medizinische Isotope wird in Petten auch die Produktionsstätte namens Nuclear Health Center realisiert. Diese Produktionsanlage wird im Auftrag von Krankenhäusern und der Pharmaindustrie bestrahlte Rohstoffe aus einem Reaktor zu Medikamenten verarbeiten. Diese gross angelegte Produktion soll zur Behandlung von Millionen von Patienten eingesetzt werden.
Quelle
M.A. nach Pallas, Medienmitteilung, 12. September 2022