Fessenheim-Abschaltung bestätigt
Der französische Premierminister Edouard Philippe hat bestätigt, dass das Kernkraftwerk Fessenheim 2020 endgültig vom Netz geht.
In der unmittelbar nach dem Regierungsseminar vom 15. Januar 2020 gehaltenen Rede kam Philippe zum Zeitplan der Schliessung von Fessenheim-1 und -2 im Elsass zu sprechen. «Seit acht Jahren versprochen, wird dieser Entscheid in einem Monat mit der Abschaltung von Block 1 am 22. Februar und der Abschaltung von Block 2 im Juni Realität», sagte Philippe. Fessenheim ist das älteste Kernkraftwerk Frankreichs. Die beiden Blöcke nahmen 1978 den kommerziellen Betrieb auf.
Die Betreiberin Electricité de France (EDF) hatte im September 2019 der Nuklearaufsichtsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN) und der Regierung einen Antrag zur Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim im Elsass eingereicht. Als Abschaltdaten hatte die EDF den 22. Februar 2020 und Ende Juni 2020 vorgeschlagen. Ursprünglich war die Schliessung der beiden 880-MW-Blöcke von Fessenheim an die Inbetriebnahme von Flamanville-3 (1600 MW) gekoppelt. Sie hätten dann vom Netz genommen werden sollen, wenn Flamanville-3 den Betrieb aufnimmt. Die Inbetriebnahme des seit Ende 2007 in Bau stehenden EPR-Blocks wurde aber immer wieder verschoben, zuletzt auf 2022. Die Regierung wird die EDF für die frühzeitigen Stilllegungen entschädigen.
Frankreich werde «um 2022» entscheiden, ob neue Kernkraftwerke des Typs EPR gebaut werden oder nicht. Dies hatte der französische Präsident Emmanuel Macron am 7. Februar 2019 erklärt. Frühestens Ende 2022 – also nicht vor der nächsten Legislaturperiode – werde man in dieser Angelegenheit entscheiden, bekräftigte Umweltministerin Elisabeth Borne am 8. Januar 2020.
Quelle
M.A. nach französischer Regierung, Rede, 15. Januar 2020