Fennovoima: Baubewilligungsgesuch eingereicht

Die finnische Fennovoima Oy hat beim Ministry of Employment and the Economy am 30. Juni 2015, am letzten Tag vor Ablauf der Abgabefrist, ihr Baubewilligungsgesuch für die Kernkraftwerkseinheit Hanhikivi-1 eingereicht.

7. Juli 2015

Die Fennovoima bestätigte bei der Einreichung des Baubewilligungsgesuchs, dass sie die Vorgabe der finnischen Regierung erfüllen könne, wonach das Projekt zu mindestens 60% von Teilhabern aus dem EU-Raum oder der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) getragen werden müsse. Die Fennovoima gehört zu 34% der RAOS Voima Oy, einer finnischen Tochtergesellschaft der JSC Rusatom Overseas und somit Teil des russischen Staatskonzerns Rosatom. 66% gehören der finnischen Voimaosakeyhtiö SF, an der neben mehreren lokalen Energieversorgern auch grössere Industrie- und Handelsunternehmen beteiligt sind. Finnlands grösste Stromversorgerin, die Fortum Corporation, hatte Anfang Dezember 2014 verlauten lassen, sie wäre an Investitionen in Hanhikivi interessiert. Sie müsste aber ihre Beteiligung an der russischen Territorial Generating Company (TGC-1) umschichten. Bis heute liegt dazu noch kein Entscheid der Fortum vor.

Beteiligung aus Kroatien

Gemäss Fennovoima hat dagegen das kroatische Energieunternehmen Migrit solarna energija d.o.o. zugesagt, einen Anteil von 9% der Voimaosakeyhtiäö zu übernehmen, womit die 60%-Vorgabe eingehalten wäre. Die finnische Regierung verlange indes noch Informationen zur Migrit, so Fennovoima. Die Migrit teilt ihrerseits mit, dass Sie sich am Hanhikivi-Projekt mit rund EUR 158,5 Mio. (CHF 165,8 Mio.) beteiligen möchte.

Die Fennovoima ist das erste Unternehmen, das ein Baubewilligungsgesuch im Rahmen der nach Fukushima-Daiichi angepassten Sicherheitsanforderungen eingereicht hat. Die Teollisuuden Voima Oyj (TVO) hätte für die geplante Kernkraftwerkseinheit Olkiluoto-4 ein Baubewilligungsgesuch ebenfalls bis zum 30. Juni 2015 einreichen müssen. Ihr Verwaltungsrat schlug im Mai 2015 jedoch vor, darauf zu verzichten. Das Unternehmen hatte sich zuvor erfolglos um eine Fristverlängerung von fünf Jahren bemüht.

Projekt im Zeitrahmen

Gemäss Fennovoima ist das Hanhikivi-Projekt auf gutem Weg. Vorbereitende Arbeiten seien bereits im Gang. Das Unternehmen hofft, 2018 die Bauarbeiten für den russischen Reaktor des Typs WWER-1200 der AES-2006-Reihe aufnehmen zu können. Erster Strom soll 2024 produziert werden.

Mankala-Modell

Die Fennovoima handelt nach dem sogenannten Mankala-Prinzip. Das Unternehmen macht selber keinen Gewinn. Es verkauft den Strom seinen Teilhabern zum Selbstkostenpreis, die im Gegenzug die Mittel für Bau, Betrieb und Unterhalt der Anlage einbringen.

Quelle

M.B. nach Fennovoima, Medienmitteilung, 30. Juni 2015

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft