Felslabor Mont Terri wird erweitert
Das internationale Felslabor Mont Terri im Kanton Jura soll erweitert werden, um unter anderem mehr Platz für Forschungsprojekte im Zusammenhang mit der geologischen Tiefenlagerung für radioaktive Abfälle zu schaffen. Das Bundesamt für Landestopografie Swisstopo als Betreiber hat die Erweiterungsarbeiten am 15. Juni 2017 öffentlich ausgeschrieben.
Seit der Eröffnung des Forschungslabors Mont Terri im Jahr 1996 sind rund 150 Experimente gestartet worden. Diese sind oft auf eine längere Zeit ausgelegt, sodass ein Drittel davon heute immer noch läuft. Für neue Experimente gibt es laut Swisstopo inzwischen keinen Platz mehr. Deshalb beschloss die Swisstopo, das Felslabor zu erweitern. Im Dezember 2016 bewilligte der Standortkanton Jura das entsprechende Gesuch.
600 Meter Stollen und Nischen für neue Experimente
Die 16 multinationalen Partner erabeiteten für die nächsten zehn Jahre ein neues Forschungsprojekt mit rund 50 Vorschlägen zu Fragen der Tiefenlagerung (radioaktive Abfälle, CO2-Lagerung). Dabei geht es beispielsweise um die Optimierung der technischen Barrieren oder die Frage, wie man ein Tiefenlager versiegelt. Dazu werden laut Swisstopo nun rund 600 m neue Stollen und Nischen im südlichen Teil des Felslabors ausgebrochen. Die Kosten von rund CHF 4 Mio. werden von den 16 Projektpartnern getragen.
Betrieb ab 2019
Die Ausbrucharbeiten im Fels sollen bis Mitte 2019 abgeschlossen sein. Bereits während der Erweiterung finden die ersten Experimente statt, schreibt die Swisstopo in einer Mitteilung. Ein sogenannter Mine-by test erfasse die hydraulischen und felsmechanischen Veränderungen während des Baus. Das erweiterte Labor soll den Forschungspartnern 2019 für die Einrichtung der neuen Experimente überreicht werden.
Quelle
M.A. nach Swisstopo, Medienmitteilung, 15. Juni 2017