Exportstrategie für Japans Nuklearindustrie
Die internationale Entwicklung der Kernenergie ist für Japan von strategischer Bedeutung: Ausgehend von dieser Feststellung hat eine Arbeitsgruppe des Japan Atomic Industrial Forum (JAIF) unter dem Vorsitz von Prof. Keiji Kanda, Direktor des Japan Energy Policy Institute, ein «Zehnpunkteprogramm zur internationalen Entwicklung der Kernenergie» aufgestellt.
Sieben der zehn Programmpunkte betreffen institutionelle Anpassungen bei japanischen Regierungsstellen, um den Export japanischer Kerntechnik zu erleichtern, die Exportfinanzierung zu verbessern und die internationale Unterstützung der Kernenergie zu fördern.
Wird das Zehnpunkteprogramm konsequent umgesetzt, läuft es auf eine Exportinitiative der japanischen Industrie hinaus. Bei der Programmvorstellung erinnerte das JAIF daran, dass Japan vollständige nukleare Dampferzeugersysteme bislang ausschliesslich für den Heimmarkt produziert. In den Export gingen nur Einzelkomponenten - darunter Reaktordruckgefässe, Turbinen und Umwälzpumpen -jedoch keine ganzen Systeme und kaum Dienstleistungen. Um auf dem Weltmarkt für Kerntechnik zu überleben, sei eine japanische Kernkraftwerksmarke zu schaffen und die Industrie müsse schlüsselfertige Anlagen anbieten. Bis etwa 2030 dürften dies die in Zusammenarbeit mit amerikanischen Firmen entwickelten und hergestellten Leichtwassersysteme sein. Anschliessend sollte die Industrie in der Lage sein, selbst entwickelte Systeme der nächsten Reaktorgeneration anzubieten.
Quelle
P.B. nach Atoms in Japan, April 2005