EWSA: Nachhaltige Energiepolitik braucht Kernenergie
Am 25. Februar 2004 hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) in Brüssel die Erklärung über die Nutzung der Kernenergie für die Stromerzeugung angenommen.
Diese wird von Industrievertretern als Beitrag zu einer an den Realitäten statt an Ideologien orientierten Energiedebatte begrüsst. Die Erklärung hält fest, die Kernenergie gehöre in der EU zu einer diversifizierten, ausgewogenen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Energiepolitik. Der Ausschuss stellt sich - besonders im Hinblick auf die Einhaltung der Kyoto-Ziele zur Eindämmung der Treibhausgasabgaben und zum Schutz des Klimas - gegen Ausstiegspläne. Die Erklärung beruht auf einem Vorschlag von Claude Cambus, Vertreter französischer Kadergewerkschaften. Als Ergebnis der lebhaften Debate im EWSA-Plenum wurde lediglich ein Abschnitt über die Notwendigkeit zusätzlicher Sicherheitsmassnahmen bei Kernanlagen hinzugefügt.
Mit den Schlussfolgerungen der Erklärung einverstanden zeigte sich auch Loyola de Palacio, EU-Kommissarin für Energie und Verkehr: "Ich befürworte klar erneuerbare Energien, aber diese können heute nicht den Prozentsatz der europäischen Energienachfrage decken, den die Kernenergie erbringt ... Würden wir unsere Kernkraftwerke morgen abschalten, müssten wir eine radikale Änderung unseres Lebensstils hinnehmen."
Der EWSA ist ein beratendes Organ, das in der EU den Standpunkt der organisierten Bürgergesellschaft in wirtschaftlichen und sozialen Belangen vertritt. Der volle Wortlaut der Erklärung mit dem Kennzeichen TEN/133 ist in Englisch und Französisch auf der EWSA-Internetsite unter "Opinions" durch Schlüsselwortsuche zu finden.
Quelle
P.B. nach EWSA-Pressemitteilung, 26. Februar 2004, und NucNet, 27. Februar