Europäische Kommission genehmigt bulgarischen Entsorgungsplan
Die Europäische Kommission hat das Vorhaben Bulgariens für die Lagerung der radioaktiven Abfälle aus der Stilllegung der ersten beiden Reaktoren des Kernkraftwerks Kosloduj genehmigt.
Die Europäische Kommission kam nach Prüfung der Pläne Bulgariens zum Schluss, dass die Entsorgung der radioaktiven Abfälle aus den beiden stillgelegten Kernkraftwerkseinheiten Kosloduj-1 und -2 zu «keiner erheblichen radioaktiven Belastung» des Wassers, des Bodens oder der Luft in einem anderen EU-Mitgliedsstaat führen werde. Auch seien keine gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund des Austritts gasförmiger und flüssiger radioaktiver Stoffe zu erwarten. Der Standort des vorgesehenen Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle liegt neben dem Kernkraftwerk Kosloduj und befindet sich somit nur vier Kilometer von der Grenze Rumäniens entfernt.
Im Oktober 2011 erhielten die Westinghouse Electric Spain SA und zwei weitere Unternehmen einen Auftrag in Höhe mehrerer Millionen Dollar für die Entwicklung des nationalen Endlagers. Es soll die schwach- und mittelaktiven Abfälle Bulgariens der nächsten 60 Jahre aufnehmen und sie während rund 300 Jahren sicher lagern. Die Eröffnung des Lagers ist für 2015 vorgesehen.
Im Januar 2013 unterzeichnete das bulgarische Staatsunternehmen State Enterprise Radioactive Waste einen dreijährigen Beratungsvertrag zur Stilllegung der Kosloduj-Einheiten 1–4 mit einem Konsortium bestehend aus der spanischen Ingenieurgesellschaft Empresarios Agrupados und der britischen Nuvia.
Als eine der Voraussetzungen für den EU-Betritt hatte sich Bulgarien verpflichtet, die vier WWER-Einheiten des ältesten Typs V230 mit je 408 MW vorzeitig stillzulegen. Der Betrieb von Kosloduj-5 und -6 des neueren Typs WWER-1000 (953 MW) geht weiter.
Quelle
M.A. nach NucNet, 3. April 2013