EU-Stresstest: Ensreg verabschiedet Aktionsplan
Die European Nuclear Safety Regulators’ Group (Ensreg) hat einen Aktionsplan für die Folgemassnahmen des EU-Stresstests ausgearbeitet und abgesegnet. Die Schweiz wird sich aktiv an der Umsetzung beteiligen.
Der Aktionsplan der Ensreg sieht unter anderem vor, dass die Aufsichtsbehörden der europäischen Länder bis Ende 2012 nationale Aktionspläne zur Umsetzung aus dem EU-Stresstest gewonnenen Erkenntnisse ausarbeiten. Vorgesehen sind auch weitere Besuche der Kernkraftwerkstandorte durch internationale Expertengruppen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) begrüsst und unterstützt die Anstrengungen der Ensreg und der EU-Kommission. Die Schweizer Aufsichtsbehörde war nach eigenen Angaben in der Arbeitsgruppe der Ensreg für die Ausarbeitung des Aktionsplans vertreten und hat an der Festlegung der Folgemassnahmen des EU-Stresstests mitgearbeitet.
Die Ensreg wird die länderspezifischen Aktionspläne veröffentlichen. Zudem ist im ersten Quartal 2013 ein Workshop geplant, um diese Aktionspläne mit internationalen Fachleuten zu erörtern. Mit dem Aktionsplan will die Ensreg die Erkenntnisse schnell in die Praxis umsetzen und damit die Sicherheit der Kernkraftwerke in Europa weiter verbessern.
Aktionen des Ensi
Das Ensi hatte bereits im März dieses Jahres den ersten Aktionsplan zu den «Lessons Learned» aus Fukushima vorgelegt. Der Plan stützt sich auf die Prüfpunkte, die bei der Analyse der Ereignisse in Fukushima-Daiichi identifiziert worden waren. «Wir werden auch die Erkenntnisse aus den Peer-Review-Berichten und dem ausserordentlichen Treffen über die Convention on Nuclear Safety (CNS) von Ende August aufnehmen», hält Ensi-Direktor Hans Wanner in einer Medienmitteilung fest. Das Ensi plane, die Prüfpunkte und offenen Punkte bis Ende 2015 abzuarbeiten. Zudem soll jährlich ein Aktionsplan vorgelegt werden.
Ausländische Experten begutachten Mühleberg
Im Oktober werden Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) das Kernkraftwerk Mühleberg im Rahmen einer schon seit längerer Zeit vereinbarten Osart-Mission während drei Wochen unter die Lupe nehmen. Bereits im vergangenen März hatte ein achtköpfiges internationales Expertenteam im Rahmen des Peer-Review-Prozesses des EU-Stresstests das Kernkraftwerk Beznau besucht und sich anschliessend positiv zum Zustand des ältesten Schweizer Kernkraftwerks geäussert.
Quelle
M.B. nach Ensreg, Medienmitteilung, 7. August, und Ensi, Medienmitteilung, 9. August 2012
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