EU-Kommission veröffentlicht Energiefahrplan 2050

Um das Ziel «Emissionssenkung um mehr als 80% bis 2050» zu erreichen, muss der Energiesektor in Europa nahezu CO2-frei werden. Im Energiefahrplan 2050, den die Europäische Kommission am 15. Dezember 2011 vorstellt hat, wird dargelegt, wie dies ohne eine Beeinträchtigung der Energieversorgung und der Wettbewerbsfähigkeit möglich ist. Dabei spielen Kernenergie und CO2-Einlagerung sowie Einsparungen eine wichtige Rolle.

16. Dez. 2011
Energiekommissar Günther Oettinger erklärte zum Energiefahrplan 2050: «Nur ein neues Energiemodell wird langfristig dafür sorgen, dass unser System sicher, wettbewerbsfähig und nachhaltig ist. Wir verfügen jetzt über einen europäischen Rahmen dafür, dass die politischen Massnahmen zur Sicherung der notwendigen Investitionen getroffen werden.»
Energiekommissar Günther Oettinger erklärte zum Energiefahrplan 2050: «Nur ein neues Energiemodell wird langfristig dafür sorgen, dass unser System sicher, wettbewerbsfähig und nachhaltig ist. Wir verfügen jetzt über einen europäischen Rahmen dafür, dass die politischen Massnahmen zur Sicherung der notwendigen Investitionen getroffen werden.»
Quelle: Europäische Union

Ausgehend von der Analyse mehrerer Szenarien beschreibt der Energiefahrplan 2050 die Auswirkungen eines praktisch CO2-freien Energiesystems und des dafür erforderlichen politischen Rahmens. Auf dieser Basis sollten die Mitgliedsstaaten die notwendigen energiepolitischen Entscheidungen treffen und ein stabiles Geschäftsumfeld für private Investitionen, insbesondere bis 2030, schaffen können.

Die Analyse beruht auf Beispielszenarien, die durch die unterschiedliche Kombination der vier Haupt-Dekarbonisierungswege Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Kernenergie und CO2-Abtrennung und -speicherung (CCS) erarbeitet wurden. Keines der Szenarien dürfte vollständig eintreten. Aus allen Szenarien ergibt sich jedoch deutlich eine Reihe von «No-regrets»-Optionen für die nächsten Jahre, schreibt die EU-Kommission.

Die Szenarien zeigten ebenfalls, dass Strom eine grössere Rolle als bisher spielen müsse. Gas, Erdöl, Kohle und die Kernenergie sind in allen Szenarien in unterschiedlichen Anteilen vorhanden, was den Mitgliedstaaten laut Energiefahrplan 2050 weiterhin flexible Optionen in Bezug auf ihren Energiemix ermöglicht, sofern ein gut vernetzter Binnenmarkt zügig verwirklicht wird.

Die Kernenergie als wichtiger Faktor

Zur Kernenergie hält der Energiefahrplan 2050 fest: «Die Kernenergie ist eine Dekarbonisierungsoption, die derzeit den Grossteil des in der EU verbrauchten CO2-arm erzeugten Stroms liefert. Einige Mitgliedstaaten halten die mit der Kernenergie verbundenen Risiken für inakzeptabel. Seit dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi hat sich die staatliche Kernenergiepolitik mancher Mitgliedstaaten geändert, während in anderen die Kernenergie weiter als sichere, zuverlässige und erschwingliche Quelle der CO2-armen Stromerzeugung angesehen wird.

Die Kosten für die Sicherheit, die Stilllegung vorhandener Kraftwerke und die Abfallentsorgung werden voraussichtlich steigen. Neue Kernenergietechnologien könnten dazu beitragen, Bedenken in Bezug auf die Abfälle und Sicherheit entgegenzuwirken.

Die Analyse der Szenarien zeigt, dass die Kernenergie zu niedrigeren Systemkosten und Strompreisen beiträgt. Die Kernenergie wird als grossmassstäbliche CO2-arme Option in der EU weiterhin einen Platz im Stromerzeugungsmix haben. Die Kommission wird den Rahmen für die Sicherheit und Gefahrenabwehr im Nuklearbereich weiter fördern und dadurch dazu beitragen, gleiche Ausgangsbedingungen für Investitionen in den Mitgliedstaaten zu schaffen, die bereit sind, die Kernenergie als Option für ihren Energiemix beizubehalten. Auch in Zukunft müssen die höchsten Standards für die Sicherheit und die Gefahrenabwehr in der EU und weltweit gewährleistet werden, was nur möglich ist, wenn Kompetenz und Technologieführerschaft in der EU aufrechterhalten werden. Darüber hinaus wird in der Perspektive bis 2050 klarer werden, welche Rolle die Fusionsenergie spielen kann.»

Auf diesen Fahrplan sollen in den kommenden Jahren weitere politische Initiativen zu spezifischen Bereichen der Energiepolitik folgen, angefangen mit Vorschlägen zum Binnenmarkt, zu erneuerbaren Energien und zur Kernenergie im nächsten Jahr.

Quelle

M.A. nach Europäischer Kommission, Medienmitteilung,15. Dezember 2011, und «Energy Roadmap 2050»

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