EU-Kommission: Aktualisierung des Nuklearprogramms
Die Europäische Kommission hat am 13. November 2008 ein umfassendes Energiepaket verabschiedet, das der Energiesicherheit in Europa neuen Auftrieb geben soll. Eine der vorgeschlagenen Schlüsselaktionen ist die Ankurbelung von Investitionen in eine effizientere Energieinfrastruktur, die einen geringen CO2-Ausstoss hat. Als Teil des Energiepakets hat die Kommission ihr «Hinweisendes Nuklearprogramm» vom Oktober 2007 aktualisiert: Sie schlägt vor, dass künftig beim Bau neuer Reaktoren die modernste Technologie zum Einsatz kommt, die höchsten Standards der nuklearen Sicherheit eingehalten werden sowie die gegenwärtig unterschiedlichen Genehmigungsauflagen und -verfahren in den Mitgliedstaaten angeglichen werden.
Die Kernenergie spielt eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer Wirtschaft, die - so die EU-Kommission - nur geringe CO2-Emissionen verursacht. Ausserdem reduziert sie die Abhängigkeit der EU von auswärtiger Versorgung. Die Entscheidung, ob Kernenergie Teil des Energiemix sein soll, liegt bei den Mitgliedstaaten. Allerdings ist laut EU-Kommission zu bedenken, dass nahezu zwei Drittel der Elektrizitätserzeugung der EU ab 2020 mit geringen CO2-Emissionen erfolgen könnten, falls rasch strategische Investitionsentscheidungen über die Stromerzeugungskapazitäten im Bereich der Kernenergie wie auch der erneuerbaren Energieträger gefällt werden.
Das im November 2008 aktualisierte Hinweisende Nuklearprogramm geht auf zentrale Fragen ein, die der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss, das Europäische Parlament und das Europäische Kernenergieforum in jüngster Zeit aufgeworfen haben. Dies betrifft insbesondere die Aspekte der Verbindung zwischen Kernenergie und Versorgungssicherheit mit besonderem Schwerpunkt auf dem Investitionsbedarf und die Versorgung mit Kernbrennstoffen, die Rolle der Behörden mit Schwerpunkt auf nuklearer Sicherheit und Abfallentsorgung sowie die Bedeutung der Akzeptanz der Kernenergie in der Öffentlichkeit und Faktoren, die sie beeinflussen.
Quelle
D.S. nach EU-Kommission, Medienmitteilungen, 13. November 2008