Estland: Zustimmung für SMR wächst weiter
68% der Bevölkerung Estlands befürwortet die Nutzung eines Kernkraftwerks der neuen Generation zur Gewährleistung der Stromversorgungssicherheit im Land. Das geht aus den Ergebnissen einer im Januar 2022 durchgeführten Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar Emor im Auftrag des Start-up-Unternehmens Fermi Energia hervor.
Zu der Frage «Befürworten Sie ein neues kleines Kernkraftwerk, um die Stromversorgung Estlands zu sichern?» ist im Vergleich zur letzten Umfrage vom August 2021 der Anteil der «eher Ja»-Antorten von 30% auf 32% gestiegen. Der Anteil, die diese Frage mit «Ja» beantworteten, sogar deutlich von 27% auf 36% deutlich gestiegen. Auch der Anteil der Frauen, die sich für die Kernenergie aussprechen, ist deutlich gewachsen. Waren im August noch 40% dafür oder eher dafür, ein Kernkraftwerk in Betracht zu ziehen, waren es im Januar 54%. Die Unterstützung der Männer ist im Laufe der Jahre deutlich höher ausgefallen und erreichte zuletzt 83%.
«Hohe Gas- und Strompreise in diesem Herbst haben die Menschen ernsthaft an Energie interessiert und sie haben erkannt, dass in den nordischen Ländern nicht immer gutes Wetter zu erwarten ist. Estland ist reif genug, um ernsthaft in Betracht zu ziehen, die Ölschieferenergie des 20. Jahrhunderts innerhalb von zehn Jahren durch Kernenergie des 21. Jahrhunderts zu ersetzen», sagte Kalev Kallemets, CEO von Fermi Energia.
In der Umfrage wurde auch gefragt, welche Art der Stromerzeugung die Befragten angesichts der Verringerung der Stromerzeugung aus Ölschiefer für die Entwicklung in Estland befürworten. Windenergie wurde am meisten bevorzugt (57%), gefolgt von Kernkraftwerken der neuen Generation (52%) und Solarenergie (50%). Neben der Ölförderung würden 20% der Befragten Ölschieferstrom unterstützen.
Fermi Energia beabsichtigt die ersten SMR in Estland zu bauen. Die Regierung Estland prüft derzeit, ob das Land in die Kernenergie einsteigt.
Quelle
S.D. nach Fermi Energia, Medienmitteilung, 31. Januar 2022