Estland: Antrag auf Planungsverfahren für SMR

Das in Estland ansässige private Kernenergieunternehmen Fermi Energia hat einen Antrag auf Einleitung eines staatlichen Planungsverfahrens für einen kleinen, modularen Reaktor (SMR) bestehend aus zwei Einheiten mit einer Gesamtleistung von 600 MW gestellt, dessen Baubeginn für das Jahr 2031 vorgesehen ist.

21. Jan. 2025
Illustration eines BWRX-300 von GE Hitachi mit zwei Einheiten.
Illustration eines BWRX-300 von GE Hitachi mit zwei Einheiten. Fermi Energia plant, im Jahr 2029 einen Antrag auf Baugenehmigung für die beiden BWRX-300-Anlagen zu stellen.
Quelle: Fermi Energia

Estland plant den Einsatz von SMRs, um seine Energieversorgung zu diversifizieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Fermi Energia gab jetzt bekannt, dass es einen Antrag auf Standortgenehmigung für den Bau einer Anlage mit zwei Einheiten vom Typ BWRX-300 beim Ministry of Economic Affairs and Communications eingereicht habe. Fermi Energia führte nach eigenen Angaben in den sechs Jahren bis zum Einreichen des Antrags 71 Studien mit Gesamtkosten von EUR 1,4 Mio. durch.

Der CEO von Fermi Energia, Kalev Kallemets, erklärte gegenüber ERR News, dem nationalen Rundfunkunternehmen Estlands, das Verfahren – State Spatial Planning Process genannt – sei für die Ermittlung des besten Standorts für ein Kernkraftwerk unerlässlich. «Die Einleitung dieses Planungsverfahrens ist zwar keine Garantie für den Bau eines Kernkraftwerks, schafft aber die Grundlage für künftige Entscheidungen», sagte er.

Betrieb in der zweiten Hälfte des Jahres 2035 geplant
Die erste Phase des Planungsverfahrens wird sich auf die Auswahl eines Standorts konzentrieren, die nach Schätzungen des Unternehmens zwischen 2025 und 2027 erfolgen wird. Diese Phase umfasst die Durchführung einschlägiger Studien und Gespräche zur Bewertung potenzieller Standorte.

Auf der Grundlage der von Fermi Energia durchgeführten Vorstudien kommen unter anderem dünn besiedelte Gebiete in der Nähe von Kunda in der Gemeinde Viru-Nigula, Landkreis Lääne-Viru, und das Dorf Aa in der Gemeinde Lüganuse, Landkreis Ida-Viru, als mögliche Standorte in Frage. Das Unternehmen wies darauf hin, dass es ausgewiesene Naturschutzgebiete meiden würde.

Der Plan sieht vor, dass zwischen 2027 und 2029 detaillierte Studien über den ausgewählten Standort durchgeführt werden. Nach Abschluss des Verfahrens und der Verabschiedung der benötigten Kernenergiegesetze will das Unternehmen im Jahr 2029 eine Baugenehmigung beantragen.

Mit dem Bau des Kernkraftwerks soll 2031 begonnen werden, wobei der erste SMR in der zweiten Hälfte des Jahres 2035 mit der Stromerzeugung beginnen soll.

Quelle

M.A. nach Femi Energia, Post auf X, 14. Januar 2025 und ERR News, 14. Januar 2025

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