Erstes JET-Plasma nach Umbau
Nach 22 Monate dauernden Umbauarbeiten hat das Europäische Gemeinschaftsexperiment JET (Joint European Torus) in Culham (Grossbritannien) am 24. August 2011 den Forschungsbetrieb wieder aufgenommen und das erste Plasma erzeugt.
Während der vergangenen knapp zwei Jahre wurde die innere Verkleidung des Plasmagefässes des JET ausgetauscht. Statt wie bisher aus Kohlenstoff bestehen die Kacheln der Innenwandverkleidung aus Beryllium und Wolfram. Sie bilden so eine Gefässwand, die derjenigen des internationalen thermonuklearen Versuchsreaktors Iter möglichst nahe kommt, der zurzeit im südfranzösischen Cadarache gebaut wird. Ausserdem wurde die zum Aufheizen des Plasmas verfügbare Leistung der Neutralteilchenheizung um die Hälfte auf 34 MW erhöht.
Die jetzt beginnenden JET-Experimente sollen bestätigen, dass sich die Gefässwand-Materialien des Iter den Erwartungen entsprechend verhalten werden, erklärte Lorne Horton, Leiter der Abteilung JET des European Fusion Development Agreement (EFDA).
Der Tokamak JET – das weltweit bisher grösste Fusionsexperiment – hat die Aufgabe, Plasmen in der Nähe der Zündung zu untersuchen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fusionsforschung gelang es mit JET 1991, nennenswerte Energie durch kontrollierte Kernfusion freizusetzen. 1997 erreichte der JET eine Fusionsleistung von 16 MW, doch blieb die Energiebilanz wie erwartet negativ.
Quelle
M.A. nach EFDA, Medienmitteilung, 25. August und 2. September, sowie Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Medienmitteilung, 25. August 2011