Erste Teilchenkollisionen schwerer Ionen am Beschleuniger LHC
Nach fast einem Jahr Strahlbetrieb mit Protonen hat der Beschleuniger LHC am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf am 8. November 2010 zum ersten Mal Schwer-Ionen beschleunigt und zur Kollision gebracht.
Nach sieben Monaten sind die Protonenkollisionen für 2010 beendet worden, teilte das Cern am 4. November 2010 mit. Danach begannen die Wissenschafter, die ersten Blei-Ionen in den LHC einzuspeisen. Schritt für Schritt wurde der Beschleuniger an den Betrieb mit Blei-Ionen angepasst. Einige Parameter des Beschleunigers mussten neu eingestellt werden. Nur vier Tage dauerte die Umstellung. Am 7. November 2010 meldete das Cern die ersten Kollisionen. Ein Tag später erreichte der LHC stabile Messbedingungen und lieferte verlässliche Daten.
«Die Schnelligkeit, mit der wir auf Blei-Ionen umstellen konnten, zeigt die Reife des LHC», erklärte Rolf Heuer, Generaldirektor des Cern. «Nach nur wenigen Monaten Routinebetrieb läuft der Beschleuniger wie ein Uhrwerk.»
Der LHC wird nun 4 Wochen lang mit Blei-Ionen betrieben. Dabei wird experimentell unter anderem der Zustand des Universums untersucht, wie er kurz nach dem Urknall existiert hat – das sogenannte Quark-Gluon-Plasma. Am 6. Dezember 2010 soll der LHC dann für Unterhaltsarbeiten abgeschaltet werden. Im Februar 2011 wollen die Cern-Forscher ihn wieder in Betrieb nehmen.
Quelle
M.A. nach Cern, Medienmitteilungen, 4. und 8. November 2010