Erste Resultate der seismischen Messungen liegen vor

Vom 24. Oktober 2011 bis 7. März 2012 hat die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) vier der sechs vorgeschlagenen Standortgebiete für schweizerische Tiefenlager seismisch untersucht: Südranden, Nördlich Lägern, Jura Ost und Jura-Südfuss. Erste Auswertungen haben die bekannten Strukturen im Untergrund bestätigt.

12. Juni 2013
Herfried Madritsch begutachtet seismische Daten.
Herfried Madritsch begutachtet seismische Daten.
Quelle: seismik-news.ch

Die Nagra nahm in den Wintermonaten 2011/2012 auf einer Länge von rund 300 km seismische Profilmessungen vor. Die 40’000 Einzelmessungen dienten der vertieften Untersuchung der geologischen Standortgebiete und lieferten eine wesentliche Grundlage für die Beurteilung der Platzverhältnisse für geologische Tiefenlager. Die Messungen tangierten 121 Gemeinden und rund 1900 Grundstückbesitzer. Inzwischen ist die Datenverarbeitung abgeschlossen und die geologische Interpretation läuft auf Hochtouren.

Gute Datenqualität

Aus früheren Untersuchungen – unter anderem dem Kristallinprogramm der 1980er-Jahre – liegen der Nagra bereits 1370 km seismische Profillinien vor. Die nun neu gemachten Messungen werden mit diesen bestehenden Linien synchronisiert. Damit ergebe sich ein umfassendes Gesamtbild des geologischen Untergrunds der Nordschweiz, so die Nagra. Die hohe Datendichte in guter Qualität ermögliche ein vertieftes Verständnis der geologischen Langzeitentwicklung im Untersuchungsgebiet. Die engmaschig über die Nordschweiz verteilten seismischen Profillinien erlaubten eine Präzisierung des Verlaufs der geologischen Strukturen, welche die Standortgebiete begrenzen.

Erste Resultate

Laut Nagra zeigt eine erste Grobauswertung der Strukturen des geologischen Untergrunds «keine Überraschungen». Das generelle Bild vom Aufbau der Tiefengesteine in der Nordschweiz habe sich aus geowissenschaftlicher Sicht nicht verändert. «Wir haben die Kenntnisse bezüglich Strukturen und Explorierbarkeit der Standortgebiete aber weiter vertiefen können», erklärte Philip Birkhäuser, Projektleiter der seismischen Feldarbeiten der Nagra. «Die Daten bilden eine der Grundlagen für die anstehenden Entscheide zur Einengung der geologischen Standortgebiete.»

Quelle

M.A. nach Nagra, info Nr. 40, Mai 2013

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