Erste Glasbehälter im Zwilag
Am 12. Dezember 2001 sind erstmals verglaste hochradioaktive Abfälle im zentralen Zwischenlager der Zwilag (Zwischenlager Würenlingen AG) in Würenlingen eingetroffen.
Sie stammen aus der Wiederaufarbeitung verbrauchter schweizerischer Brennelemente durch die Cogema in La Hague. Für die kommenden Jahre sind jeweils zwei solche Transporte von La Hague ins Zwischenlager Würenlingen vorgesehen.
Der Abfall ist in 28 Behälter aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von 43 cm und einer Höhe von 1,34 m eingeschweisst. In den Behältern befinden sich 99% der radioaktiven Rückstände aus der Wiederaufarbeitung von 110 Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Gösgen. Die Rückstände liegen in fester Form als Borsilikat-Glas vor. Die Behälter geben Strahlung und Wärme ab, zu Beginn mit einer Leistung von 1-2 kW. Sie sind in einem rund 115t schweren Transport- und Lagerbehälter vom Typ Castor HAW 20/28 CG verpackt, der die nationalen sowie die internationalen Vorschriften für Transport und Zwischenlagerung erfüllt.
Der Transport verliess La Hague am 11. Dezember morgens auf der Strasse, wurde in Valognes auf die Bahn umgeladen und nach dem Grenzübertritt bei Basel von den Spezialisten des Paul Scherrer Instituts im Auftrag der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) erstmals auf Schweizer Boden kontrolliert. Im Umladebahnhof der Zwilag wurde der Behälter ein zweites Mal kontrolliert, auf den Schwertransporter der Zwilag umgeladen und auf der Strasse zum zentralen Zwischenlager geführt. Nach einerweiteren eingehenden Prüfung unter Aufsicht der HSK, die feststellte, dass der Behälter sauber war und die Dosisleistungen unter den zulässigen Werten lagen, nahm die Zwilag den Transport- und Lagerbehälter offiziell entgegen, um ihn in die Lagerhalle für hochradioaktive Abfälle und bestrahlte Brennelemente einzubringen. Hier wird er 30 bis 40 Jahre unter ständiger Kontrolle verbleiben. In dieser Zeit wird die Radioaktivität und damit die Wärmeentwicklung so weit abklingen, dass die Glasbehälter in ein geologisches Langzeitlager verbracht werden können.
Quelle
P.B. nach Medienmitteilungen der Cogema und der Kommunikationsgruppe Kernenergie KGK, 11. Dezember, und HSK, 12. Dezember 2001