Ernsthafter Zwischenfall im ungarischen Kernkraftwerk Paks
Im ungarischen Kernkraftwerk Paks hat sich am 10. April 2003 ein ernsthafter Zwischenfall ereignet. Er wurde auf Stufe 3 der international gebräuchlichen siebenstufigen Störfallbewertungsskala für Kernanlagen (Ines) eingeordnet.
Der Zwischenfall ereignete sich während eines Regelstillstands des zweiten Kraftwerkblocks. Beim Brennelementreinigungsvorgang zeigten Überwachungssysteme eine erhöhte Edelgasaktivität an. Die Abluftaktivität stieg rasch auf 4,14x1013 Becquerel/10 Minuten und gleichzeitig ertönten Alarmsignale in der Reaktorhalle. Das Personal wurde durch den Schichtchef angewiesen, die Halle zu verlassen.
Am 16. April wurde der Deckel des Reinigungsbehälters geöffnet und mit einer Videokamera der Inhalt des Behälters inspiziert. Dabei wurden deformierte Brennelemente mit geöffneten Hüllrohren erkannt.
Gemäss der ungarischen nuklearen Aufsichtsbehörde wurde keine Zunahme der atmosphärischen Aktivitätsemissionen festgestellt. Es gebe keine feststellbaren Erhöhungen von Dosisraten für die Bevölkerung. Ein koordiniertes Überwachungsprogramm wurde gestartet. Im Moment gebe es kein Bedürfnis für Gegenmassnahmen.
Quelle
H.K. nach IAEA Nuclear Events Web, 17. April 2003
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