E.On behält Kernenergiegeschäft

Die E.On SE hat am 9. September 2015 beschlossen, die konzerneigenen deutschen Kernkraftwerke zu behalten und sie nicht wie ursprünglich vorgesehen in das neue Unternehmen Uniper auszulagern. Die strategische Neuausrichtung des Konzerns wird davon nicht berührt.

14. Sep. 2015

Derzeit ist der Entwurf eines Gesetzes zur Nachhaftung für Rückbau- und Entsorgungskosten in Vernehmlassung. Mit der Einführung einer «Nachhaftung» will die deutsche Bundesregierung sicherstellen, dass die Konzerne selbst dann unbegrenzt für die finanziellen Verpflichtungen bei Kernkraftwerksrückbau und Endlagerung der Abfälle haften, wenn sie ihr Kernenergiegeschäft in Tochterfirmen ausgliedern. Das Gesetz soll bereits am 23. September vom Kabinett beschlossen werden.

Mit dem neuen Gesetz werde vor allem die Absicht verfolgt, die E.On dauerhaft und in unbegrenzter Höhe zur Haftung für ein Geschäftsfeld zu verpflichten, auf das das Unternehmen nach der Abspaltung keinen operativen Einfluss mehr hätte, obwohl die Rückstellungen voll abgedeckt seien und blieben, erklärte Johannes Teyssen, CEO der E.On an einer telefonischen Pressekonferenz. Insbesondere das Risiko einer gesetzlich verankerten Entkopplung zwischen Haftung und unternehmerischem Einfluss sei nicht tragbar. Deshalb habe die E.On beschlossen, ihre Kernkraftwerke im Rahmen der Neuaufstellung zu behalten und sie nicht in die Uniper auszulagern. Das Geschäft mit der Kernenergie werde künftig von einer gesonderten operativen Einheit mit dem Namen PreussenElektra in Hannover gesteuert, so Teyssen weiter. Der Anteil der deutschen Kernenergie am heutigen Erzeugungsportfolio der E.On liegt bei rund 8%.

Strategische Neuausrichtung bleibt

Die E.On wird sich ab 2016 von Essen aus mit weltweit rund 43’000 Mitarbeitern wie geplant auf erneuerbare Energien, Netze und Kundenlösungen konzentrieren. Der Uniper werden zum 1. Januar 2016 die Geschäfte in den Bereichen europäische und internationale Stromerzeugung sowie der globale Energiehandel mit knapp 14’000 Mitarbeitern zugeordnet. Das Unternehmen wird seinen Sitz in Düsseldorf haben. «Den für die Abspaltung vorgesehenen Zeitplan wollen wir weiterhin einhalten. Das ist ambitioniert, aus heutiger Sicht aber machbar», hob Teyssen hervor.

Quelle

M.A. nach M.A. nach E.On, Medienmitteilung, 9. September, und Pressekonferenz, 10. September 2015

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