Ensi veröffentlicht Aufsichtsbericht 2020

Alle Kernanlagen in der Schweiz hielten im vergangenen Jahr die bewilligten Betriebsbedingungen ein, schreibt das Ensi in seinem Aufsichtsbericht 2020, der Ende Juni veröffentlicht wurde. Die Abgabe radioaktiver Stoffe der Kernanlagen an die Umwelt lag weit unterhalb der in den Bewilligungen festgelegten Limiten. Im Berichtsjahr kam es in den Kernanlagen insgesamt zu 29 meldepflichtigen Vorkommnissen. Im Vorjahr waren es deren 30. Auf der von 0 bis 7 reichenden internationalen Ereignisskala INES ordnete das Ensi 28 der 29 Vorkommnisse der Stufe 0 zu. Vorkommnisse der Stufe 0 haben keine sicherheitstechnische Bedeutung. Eine Montageabweichung bei den Schwingungsdämpfern von zwei Notstanddieselgeneratoren im Kernkraftwerk (KKW) Beznau wurde mit INES 1 bewertet. Im KKW Gösgen kam es am 19. Oktober 2020 zu einer ungeplanten Reaktorschnellabschaltung. Brennelementschäden waren keine zu verzeichnen. Das KKW Mühleberg gilt seit dem 15. September 2020 als endgültig ausser Betrieb genommen und befindet sich in der ersten Phase der Stilllegung.

Die Betreiber der Kernanlagen reagierten früh mit strengen Vorkehrungen auf die Covid-19-Pandemie. Sie waren laut Ensi gut vorbereitet und verfügten über entsprechende Massnahmenpläne. So konnte der vorgeschriebene Mindestpersonalbestand für den sicheren Betrieb der Kernanlagen auch in dieser heraufordernden Situation aufrechterhalten werden. Die KKW Beznau, Leibstadt und Gösgen passten situationsbedingt den Umfang ihrer Jahreshauptrevisionen an und konzentrierten sich auf sicherheitstechnisch relevante Arbeiten. Der Umfang der Revisionen entsprach den gesetzlichen Vorgaben.