Ensi setzt Mühleberg Nachrüsttermine für Langzeitbetrieb
Einem Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg steht zurzeit nichts entgegen. Für den Langzeitbetrieb von Mühleberg verlangt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) jedoch umfassende Nachrüstungen bis 2017.
Einem Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg steht zurzeit nichts entgegen, stellte das Ensi in einer Stellungnahme am 21. Dezember 2012 klar, denn das Kraftwerk erfülle die im Gesetz festgeschriebene sicherheitstechnische Mindestanforderung und verfüge auch über die von der Aufsichtsbehörde verlangten zusätzlichen Sicherheitsmargen. «Aber einem Betrieb über das Jahr 2017 hinaus kann die Aufsichtsbehörde nur zustimmen, wenn die Betreiberin von Mühleberg, die BKW FBM Energie AG (BKW), umfassende Nachrüstungen realisiert», so das Ensi weiter. Mit diesen Nachrüstungen werde die Sicherheit des Kernkraftwerks Mühleberg auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die BKW hatte kurz davor angekündigt, dass sie ihren Entscheid über die verschiedenen Nachrüstprojekte Ende 2013 fällen werde.
Die BKW habe mit den eingereichten Nachweisen gezeigt, dass das Material die Zustandsanforderungen auch für eine Betriebsdauer von fünfzig Jahren erfülle. Das Ensi stellte jedoch insgesamt zehn Forderungen als Voraussetzung für die Bewilligung des Langzeitbetriebs. Die entsprechenden Nachrüstungen müssten gestaffelt spätestens bis zum Ende der Jahresrevision 2017 umgesetzt werden. Ein erster Teil der verbindlichen Umsetzungsplanungen ist dem Ensi bis zum 30. Juni 2013 einzureichen, die restlichen bis zum 31. Dezember 2013. Die wichtigsten Forderungen neben der Nachrüstungen der Kühlsysteme (Diwanas-Projekt für eine von der Aare unabhängige Kühlwasser-Notversorgung, eine erdbebenfeste Brennelementlagerbecken-Kühlung und ein zusätzliches Nachwärmeabfuhr-System) betreffen den Kernmantel (neues stabilisierendes Zugankersystem), das Containment (Analyse und Instandhaltung auch an schwer zugänglichen Stellen) sowie die Beherrschung von Störfällen (diversitäre Auslösung bestimmter Sicherheitsfunktionen und Vorsorge gegen auslegungsüberschreitende Ereignisse).
Quelle
M.A. nach Ensi, Medienmitteilung, 21. Dezember 2012