England braucht neue Kernkraftwerke zur Emissionsreduktion

Als Schwerpunkt einer neuen Energiepolitik fordert der wissenschaftliche Chefberater der britischen Regierung eine Wiederbelebung des nationalen Kernkraftwerk-Bauprogramms mit dem Ziel einer Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen.

10. März 2002

Professor David King empfiehlt auch, den Beitrag der erneuerbaren Energiequellen zur Stromerzeugung als prioritäres Ziel bis ins Jahr 2020 auf 20% zu erhöhen. Diese Forderung wurde als einer von vielen Vorschlägen kürzlich bereits in einem Bericht über die britische Energiepolitik gestellt, in dem auch die Schlüsselrolle der Atomenergie als "CO2-freie Energiequelle" anerkannt wurde.
King fügte aber bei: "Auch wenn wir das Produktionsziel erreichen, müssen wir Folgendes berücksichtigen: Falls wir unsere Kernkraftwerke stilllegen, die momentan 27% der Elektrizität in unserem Netz produzieren, befinden wir uns bezüglich Kohlendioxid-Emissionen in einer Stillstands-Position.
Für mich ist es klar, dass unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen unverändert bleibt, wenn nicht neue Kernkraftwerke gebaut werden -mindestens um die Bestehenden zu ersetzen."
Sein Aufruf für eine "nukleare Wiederbelebung" ist Teil einer Rede, die er am 7. März 2002 anlässlich der Eröffnung der nationalen Wissenschaftswoche hielt. In einem früheren Interview mit dem Fernsehsender BBC sprach er sich auch für vermehrte Forschung bei der Behandlung und Lagerung von radioaktivem Abfall aus.
King sagte: "Wir müssen uns mit dem Problem des radioaktiven Abfalls befassen, wir können das nicht vernachlässigen. Es ist ein Problem, das wir momentan haben. Es ist ein Vermächtnis aus der langen Zeit des kalten Krieges. Wir müssen uns damit befassen, ob wir jetzt mit der nuklearen Stromerzeugung weitermachen oder nicht.
Ich bin der Meinung, es gibt Techniken, um damit umzugehen. Wir erforschen intensiv verschiedene Methoden zur Behandlung von radioaktivem Abfall und zur Tiefenlagerung. Wir müssen jetzt mit den Leuten reden, um eine öffentliche Debatte anzuregen: Die Öffentlichkeit muss hinter der Behandlung der radioaktiven Abfälle stehen.
Ich versichere Ihnen, dass dies der zentrale Punkt ist. Aber ich sage Ihnen auch, dass diejenigen, die sich aus ökologischen Gründen gegen die Atomenergie stellen, das komplexe Gleichgewicht genau unter die Lupe nehmen müssen. Ich glaube, das ist der springende Punkt. Fahren wir mit der globalen Erwärmung weiter oder werden wir sie verringern? Falls wir diese Aufgabe mit Priorität angehen - und ich zweifle nicht an dieser Priorität - dann werden wir uns wenigstens mittelfristig weiterhin auf die Kernenergie abstützen müssen, bis erneuerbare Energien wirklich in substantiellem Ausmass verfügbar sind."

Quelle

D.S./H.R. nach NucNet, 11. März 2002

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