Enels Rückzug aus der Slowakei

Die italienische Energieversorgerin Enel S.p.A plant, ihren Anteil an der slowakischen Kernkraftwerksbetreiberin Slovenske Elektrarne (SE) zu verkaufen. Die Enel hat nun «exklusive Gespräche» mit der tschechischen Energeticky a Prumyslovy Holding (EPH) aufgenommen.

27. Aug. 2015

Die Enel hält über das Tochterunternehmen Enel Produzione S.p.A. einen Anteil von 66% an der SE. Das Unternehmen plant, diesen zu verkaufen, sobald die beiden in Bau befindlichen Einheiten Mochovce-3 und -4 (WWER, 440 MW) fertiggestellt sind. Die Enel rechnet damit, mit der EPH in den kommenden Wochen einen verbildlichen Aktienkaufvertrag unterzeichnen zu können. Im Mai 2015 hatte der slowakische Premierminister Robert Fico erklärt, die Regierung, welche die restlichen 34% der SE hält, wolle die Kontrolle über die SE übernehmen und einen Verkauf an einen Dritten verhindern.

Die Enel übernahm die 66%-Mehrheit der SE-Aktien im April 2005. Sie verpflichtete sich damals, die Anfang der 1990er-Jahre wegen Geldmangel eingestellten Bauprojekte für Mochovce-3 und -4 wieder aufzunehmen und fertigzustellen. Die Bauarbeiten für die beiden WWER-Blöcke wurden in der Folge Ende 2008 wieder aufgenommen. Die erste Stromabgabe ist für 2017 und 2018 vorgesehen.

Die SE ist der grösste Stromproduzent der Slowakei. Sie besitzt und betreibt alle vier Kernkraftwerkseinheiten des Landes – Mochovce-1 und -2 sowie Bohunice-3 und -4.

Quelle

M.B. nach Enel, Medienmitteilung, und NucNet, 24. August 2015

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