Electricité de France möchte ab 2010 über einen EPR verfügen
François Roussely, Präsident der Electricité de France (EDF), setzt bei der Stromproduktion weiterhin auf die Kernenergie und möchte sich hier alle Optionen offen halten, auch wenn bei der in einigen Jahren fälligen Erneuerung des nuklearen Kraftwerksparks das Gas und andere Energien wirtschaftlich interessante Alternativen wären.
Dies erklärte Roussely in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Monde". Die EDF möchte ab 2010 über ein KKW verfügen - den European Pressurized Water Reactor EPR - das den Anfang einer neuen Bestellserie machen könne. Über den Prototyp möchte Roussely daher rasch entscheiden lassen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Stabilität halte die EDF eine europäische Nuklearindustrie für die richtige Lösung. Die EDF möchte jetzt vom deutschen EPR-Partner der Framatome, der Siemens, wissen, welches Interesse dieser Hersteller am Projekt habe, wenn in Europa eine Nachfrage bestehe. Die Siemens müsse auch offenlegen, wie sie ihre Beziehung zur britischen BNFL weiterzuführen gedenke. Und schliesslich wäre auch über eine Neuausrichtung der Zusammenarbeit beim Export in Länder wie China zu sprechen, dies "ohne Eile, aber auch ohne Tabus".
Quelle
P.B. nach Le Monde, 19. Februar 1999