Eisbrecher Arktika auf erster Mission

Russlands neuer Atomeisbrecher Arktika hat seine erste operative Reise begonnen. Das Schiff verliess am 14. November 2020 den Hafen von Murmansk in Richtung Karasee. Es wird bis Mitte Dezember in den Gewässern der Nordseeroute betrieben.

24. Nov. 2020
Der neue Atomeisbrecher Arktika unternimmt seine erste operative Testreise.
Der neue Atomeisbrecher Arktika unternimmt seine erste operative Testreise.
Quelle: Atomflot

«Die erste Reise ist ein besonderes Ereignis für die Schiffsbesatzung und unser gesamtes Unternehmen», sagte Leonid Irliza, erster stellvertretender Generaldirektor der Atomflot. Die erste Etappe ihrer Reise werde drei Wochen dauern, ergänzte er. «Die Eisbildung in der Arktis hat begonnen, sodass wir jetzt die Möglichkeit haben, den Eisbrecher zu testen» so Irliza.

Nach Abschluss dieser Reise wird die Arktika in den Hafen von Murmansk zurückkehren, um die Vorräte wieder aufzufüllen, und Ende Dezember auf die Nordseeroute zurückkehren. Sie wird eine Winter-Frühlings-Navigation in der Arktis durchführen.

Die neuen atombetriebenen Eisbrecher Russlands

Die Arktika ist der erste von vier LK-60-Atomeisbrechern. Sie werden von zwei RITM-200-Druckwasserreaktoren angetrieben. Der RITM-200 verfügt über einen sogenannten integrierten Reaktordruckbehälter, in dem sowohl der Reaktorkern wie die Dampferzeuger untergebracht sind. Jeder Reaktor hat eine thermische Leistung von 175 MW, ist für eine Lebensdauer von 40 Jahren ausgelegt und mit vier kompakten integrierten Dampferzeugern sowie vier externen Umwälzpumpen ausgerüstet. Die Anreicherung des Brennstoffs liegt unter 20%. Ein Schiff kann damit mehrere Jahre fahren, ohne Brennstoff nachladen zu müssen. Dank füll- und leerbarer Wassertanks können die Eisbrecher der KL-60-Klasse sowohl im offenen Meer bis zu 3 m dickes Eis durchbrechen als auch in seichteren Gewässern wie Flüssen eingesetzt werden.

Die Sibir wird voraussichtlich 2021 den Betrieb aufnehmen und die Ural 2022. Die Jakutija ist seit Juni 2020 in Bau.

Quelle

M.A. nach Atomflot, Medienmitteilung, 16. November 2020

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