EDF will mehr staatliche Mittel für Hinkley Punkt C

Die Electricité de France SA (EDF) verhandelt mit der französischen Regierung, um weitere finanzielle Mittel für das geplante Neubauprojekt Hinkley Punkt C in Grossbritannien zu erhalten.

18. März 2016

In einem Schreiben vom 11. März 2016 an die EDF-Mitarbeiter erklärte der CEO der EDF, Jean-Bernard Lévy, er verhandle mit der französischen Regierung, um für die zwei geplanten EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C weitere staatliche Unterstützung zu gewinnen. Es sei klar, dass sich die EDF ohne gesicherte Finanzlage nicht am Neubauprojekt beteiligen könne. Lévy stellte zudem fest, dass das Projekt eine Rendite von 9% über 60 Jahre erzielen werde.

Zuversichtlich nach Risikoprüfung

Die EDF Energy plc – eine britische Tochtergesellschaft der EDF – liess Ende 2015 eine unabhängige Risikoabschätzung ausarbeiten. Die Studie habe keine bedeutenden Risiken gefunden, die nicht bereits erkannt und angegangen worden seien, schreibt die EDF Energy in einer Medienmitteilung. Sofern die empfohlenen Sicherheitsmassnahmen umgesetzt würden, könne das Projekt aus Sicht der Risiken lanciert werden.

Lévy erklärte, die vertraglichen und kommerziellen Aspekte des Projekts seien gründlich untersucht worden. «Wir können zuversichtlich sein, dass das Projekt in die Wege geleitet werden kann», so Lévy weiter. Die Empfehlungen aus der Risikoabschätzung würden alle umgesetzt. Weitere Risikoanalysen würden im Verlauf des Projekts durchgeführt, wie es für Projekte dieser Grösse üblich sei.

DECC für Hinkley Point

Das britische Department of Energy and Climate Change (DECC) veröffentlichte am 12. März eine Stellungnahme mit dem Titel «Fünf Gründe weshalb wir Hinkley Point C unterstützen». Das DECC betont darin unter anderem, Hinkley Point werde Investitionen in Milliardenhöhe und während der Bauphase 25ʼ000 Arbeitsplätze bringen. Die Frage der Wettbewerbsfähigkeit des Neubaus stelle sich nicht, so das DECC, denn Hinkley Point werde Strom für 60 Jahre erzeugen, aber nur für 35 Jahre sei dafür zu bezahlen.

Die EDF und die chinesische China General Nuclear Power Group (CGN) unterzeichneten am 21. Oktober 2015 ein strategisches Investitionsabkommen zum Bau von Hinkley-Point-C-1 und -2. Die CGN will sich mit 33,5% am Projekt beteiligen und rund EUR 8 Mrd. (CHF 8,8 Mrd.) investieren. Laut Lévy sei geplant, 2019 den ersten Beton zu giessen. Damit sei sichergestellt, dass die Erfahrungen aus dem Bau der EPR-Einheiten Flamanville in Frankreich und Taishan in China einfliessen.

Quelle

M.A. nach NucNet, 14. März, sowie DECC und EDF Energy, Medienmitteilungen, 12. März 2016

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