Dounreay: Roboter für Rückbau entwickelt

Die laufenden Rückbauarbeiten am schottischen Standort Dounreay haben einen weiteren Meilenstein erreicht. Die Dounreay Site Restoration Ltd. (DSRL) hat für den Rückbau der nuklearen Einrichtungen einen speziellen ferngesteuerten Roboter entwickelt.

13. Mai 2009
Die Rückbauarbeiten am Standort Dounreay im Norden Schottlands sollen bis 2025 abgeschlossen werden. Dabei hilft ein eigens dafür entwickelter Roboter.
Die Rückbauarbeiten am Standort Dounreay im Norden Schottlands sollen bis 2025 abgeschlossen werden. Dabei hilft ein eigens dafür entwickelter Roboter.
Quelle: DSRL

Die Designer des 75 t schweren Geräts haben ihm den Spitznamen «Reactorsaurus» gegeben. Der kamerageführte Roboter soll mit seinen zwei 16 m langen Greifarmen den stillgelegten Prototype Fast Reactor (PFR) demontieren und so den Rückbau des Reaktorgebäudes ermöglichen.

Zur Vorbereitung auf diese Arbeiten ist der Bau einer naturgetreuen Reaktornachbildung vorgesehen. Im Verlauf dieses Jahres soll der Auftrag für den Bau dieser Attrappe vergeben werden, schreibt die DSRL in ihrer Medienmitteilung. Mit der Testeinrichtung sollen die Abläufe für den Roboter ausgearbeitet und getestet werden. Die effektiven Rückbauarbeiten am PFR werden 2013 beginnen.

Der Schnelle Brutreaktor PFR mit einer elektrischen Leistung von 234 MW ging 1975 ans Netz und wurde 1994 stillgelegt. Er ist nur eine von vielen Einrichtungen an diesem Standort, die bis 2025 rückgebaut werden sollen.

Baugenehmigung für Abfallbehandlungsanlagen

Die DSRL teilte zudem am 13. Mai 2009 mit, dass sie für die laufenden Rückbauarbeiten am Standort Dounreay die Baugenehmigung für zwei Anlagen zur Behandlung schwach- und mittelaktiver Abfälle erhalten habe. Die Baukosten werden auf rund GBP 300 Mio. (CHF 561 Mio.) geschätzt. Mit einem gemeinsamen Lagervolumen von knapp 200’000 m3 werden dies die zwei grössten je gebauten Anlagen für radioaktive Abfälle in Schottland sein.

Die Konditionierung flüssiger und fester mittelaktiver Abfälle wird in der sogenannten D3900-Anlage vorgenommen. Die Abfälle werden in Fässern und Lagerbehältern mit Zement vergossen und in ein nahe gelegenes Lager gebracht. Die Bauarbeiten sollen 2010 beginnen und drei Jahre in Anspruch nehmen.

Die Lagerung schwachaktiver Abfälle ist in unterirdischen Kammern vorgesehen. Auf Anregung der schottischen Regierung hat die DSRL der Gründung eines Unterstützungsfonds – eines Community Benefit Fund – für die Region im vergangenen Monat zugestimmt und daraufhin die Baugenehmigung erhalten. Der Baubeginn des unterirdischen Lagers ist für 2011 vorgesehen. Die ersten Kammern sollen 2014 zur Verfügung stehen.

Quelle

M.B. nach DSRL, Pressemitteilungen, 5. Mai und 13. Mai 2009

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