Doel-3 und Tihange-2 länger ausser Betrieb
Die Kernkraftwerkseinheiten Doel-3 und Tihange-2 werden voraussichtlich erst am 1. Juli 2015 wieder ans Netz gehen, damit die Betreiberin Electrabel SA weitere Fragen eines unabhängigen Expertenpanels beantworten kann.
Im Rahmen der Dokumentenprüfung zu den Reaktordruckbehälter der Kernkraftwerkseinheiten Doel-3 und Tihange-2 hatte die belgische Agence fédérale de contrôle nucléaire (AFCN) ein internationales Expertenpanel eingesetzt.
Die Experten kamen im November 2014 zusammen, um die vorgeschlagene Vorgehensweise der Electrabel zur Untersuchung der unerwarteten Materialeigenschaften der Reaktordruckbehälter von Doel-3 und Tihange-2 zu prüfen. Das Panel formulierte daraufhin mehrere zusätzliche Forderungen und Empfehlungen, welche die Electrabel umgehend analysierte und nun schrittweise umsetzt. Die Electrabel habe jetzt ein klares Bild über den nötigen Aktionsplan zur Beantwortung der aufgeworfenen Fragen, erklärte das Unternehmen. Die AFCN werde ein neues Treffen des Expertenpanels organisieren, um die von der Electrabel im Voraus zu unterbreitenden Antworten zu prüfen. Über ein Wiederanfahren der Kernkraftwerkseinheiten könne die AFCN erst befinden, wenn die Electrabel die Nachweisdokumentation eingereicht habe.
Deshalb werden Doel-3 und Tihange-2 nicht am 1. April, sondern voraussichtlich am 1. Juli 2015 den Betrieb wieder aufnehmen können, erklärte die Electrabel. Doel-3 und Tihange-2 waren im März 2014 wegen «unerwarteter Ergebnisse» bei Sicherheitsüberprüfungen am Druckbehältermaterial heruntergefahren worden. Die Rotterdamsche Droogkok Maatschappij (RDM) war an der Herstellung dieser Druckbehälter beteiligt. Weltweit verfügen weitere 20 Reaktoren – darunter Mühleberg und Leibstadt – über RDM-Druckbehälter. Diese wurden alle überprüft und weisen keine Auffälligkeiten auf.
Quelle
M.A. nach Electrabel, Medienmitteilung, 23. Januar 2015