Deutschland: Reaktordruckbehälter von Stade zerlegt
Mit dem letzten Schnitt am Deckel des Reaktordruckbehälters sind am 11. Oktober 2010 die Zerlegearbeiten am Herzstück des Kernkraftwerks Stade abgeschlossen. Damit sei ein weiterer Meilenstein zum Rückbau des Kernkraftwerks erreicht und das Ziel der Freigabe der gesamten Anlage bis Ende 2014 wieder näher gerückt, meldete die E.On Kraftwerk.
Überwiegend fernbedient wurden der 190 t schwere und 8 m hohe Behälter und sein 63 t schwerer Deckel thermisch zerlegt. Die Arbeiten fanden in einem hierfür errichteten Caisson statt. Gesteuert über eine Videoanlage zerlegten zwei Roboter mit je einem Schneidbrenner, die 200 bis 450 mm starke Stahlwandung des Reaktordruckbehälters in 273 Teile.
Die Gesamtmasse von 253 t Stahl wurde endlagergerecht in 60 spezielle Abschirmbehälter vom Typ Mosaik und 52 abgeschirmte Container verladen. Bis zur Inbetriebnahme des genehmigten Endlagers Schacht Konrad werden die Behälter im standortnahen Zwischenlager für radioaktive Abfälle zwischengelagert.
Das Kernkraftwerk Stade (PWR) nahm 1972 den Betrieb auf und wurde am 14. November 2003 aufgrund wirtschaftlicher Betrachtungen stillgelegt. Seither befindet es sich im Rückbau.
Quelle
M.A. nach E.On. Kernkraft, Pressemitteilung, 12. Oktober 2010