Deutschland: Neues Fusionsförderprogramm 2040 vorgestellt

Die deutsche Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat das neue Förderprogramm «Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk» vorgestellt. Mit dem Aufbau eines Fusionsökosystems aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft soll es gelingen, den Weg zum ersten Fusionskraftwerk in Deutschland ab Anfang der 2040er-Jahre zu ebnen.

18. März 2024
Deutsche Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und das Förderprogramm zur Fusion 2040
Die deutsche Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat am 13. März 2024 das neue Förderprogramm «Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk» vorgestellt.
Quelle: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Laut der deutschen Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Deutschland mit seiner exzellenten Forschungslandschaft und seiner starken Industrie hervorragende Voraussetzungen, um als eines der ersten Länder Fusionskraftwerke zu bauen und damit alle Energieprobleme zu lösen. Am 13. März 2024 verkündete sie: «Hier setzen wir mit unserem neuen Förderprogramm ‹Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk› an und wollen so den Weg zum ersten Fusionskraftwerk in Deutschland ebnen. Wir wollen ein Fusionsökosystem aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft aufbauen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit wird.» Das Förderprogramm sei technologieoffen angelegt und adressiere sowohl die Technologie des so genannten magnetischen Einschlusses als auch die Laserfusion, heisst es in der Medienmitteilung.

Wissenschaft und Wirtschaft sollen das Ziel gemeinsam erreichen
«Um den Bau eines Fusionskraftwerks möglichst schnell zu erreichen», ist gemäss Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) «das Programm im Kern auf anwendungsorientierte Verbundforschung als eine Form einer Public-Private-Partnership (PPP) angelegt». Projekte zu konkreten Teiltechnologien sollen von Forschungseinrichtungen, Hochschulen und der Industrie gemeinsam durchgeführt werden. Hierdurch könnten neue Erkenntnisse aus der Forschung frühzeitig aufgegriffen und Know-how an die heimische Industrie zur weiteren Verwertung transferiert werden, so das BMBF. Dieses Programm ergänze als «zweite Säule» die bereits seit Langem geförderte Fusionsforschung am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching und Greifswald, am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Forschungszentrum Jülich (FZJ).

Erstes deutsches Fusionskraftwerk ab Anfang der 2040er-Jahre
Mit Blick auf die technologischen Entwicklungen und die stark gestiegenen Förderungen der Fusion weltweit heisst es im Dokument des Förderprogramms: «Die jüngsten Entwicklungen lassen erwarten, dass die Realisierung eines Fusionskraftwerks im besten Falle deutlich beschleunigt werden und die Errichtung eines Demonstrator-Kraftwerks mit Einspeisung in das Stromnetz noch während der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts erreicht wird.» Deutschland wolle bei diesem internationalen Technologiewettstreit mithalten können und einen Kompetenzverlust und eine Abwanderung von Fachkräften vermeiden. Gemäss BMBF bedarf es deshalb konkreter, systematischer Massnahmen zum Ausbau der nationalen Fusionsforschung. Dem trägt das Fusionsförderprogramm mit den drei folgenden Phasen Rechnung:

  • Forschungs- und Entwicklungsphase (heute bis erste Hälfte der 2030er-Jahre): Voranbringen von Technologien, Komponenten und Materialien, die für ein Fusionskraftwerk gebraucht werden
  • Transferphase (erste Hälfte der 2030er-Jahre bis Anfang der 2040er-Jahre: Umsetzung der in der ersten Phase gewonnenen Erkenntnisse in eine Kraftwerksauslegung
  • Betriebsphase (ab den 2040er-Jahren): Errichtung und Betrieb einer grossen Zahl an Fusionskraftwerken durch die Industrie zur Ergänzung des Strommix

Quelle

B.G. nach BMBF, Medienmitteilung und Artikel zu Fusionsförderprogramm 2040, 13.März 2024

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