Deutschland: neue Lösung für Rücknahme radioaktiver Abfälle aus Frankreich
Deutschland schlägt eine neue Lösung für die Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich vor, die zu weniger Transporten und geringeren Kosten führen soll.
Die deutschen Kernkraftwerksbetreiber sind verpflichtet, radioaktive Abfälle aus Frankreich zurückzunehmen, die dort bei der Wiederaufarbeitung ausgedienter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken entstanden sind. Ursprünglich sollten 157 Behälter mit mittelaktivem Material aus der Anlage La Hague rückgeführt werden. Das sei aber wegen «technischer Schwierigkeiten bei der dafür vorgesehenen Behälterbauart TGC27» nicht machbar gewesen. Der Transport hätte sich bis in die 2040er-Jahre verzögert, so das BMU.
Neu sollen bis 2024 drei bis fünf Behälter mit verglasten hochaktiven Abfällen aus dem französischen La Hague ins Zwischenlager Philippsburg zurückgeführt werden. Das dortige Zwischenlager ist für 152 Behälter-Stellplätze genehmigt. Mit der neuen Lösung reduziere sich die Anzahl der Transporte radioaktiver Abfälle aus Frankreich, erklärte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Statt voraussichtlich bis zu 17 Transporten mit mittelaktiven Abfällen findet nur ein Transport mit hochaktiven Abfällen statt.
Deutschland nimmt damit in der Summe die gleiche Radioaktivität aus Frankreich zurück wie ursprünglich vereinbart. Allerdings sind das Abfallvolumen und daher auch die Zahl der Transporte geringer. Die französische Seite wiederum hat einen Mehraufwand für die Endlagerung in Folge eines grösseren Abfallvolumens und erhält dafür einen Ausgleich durch die deutschen Energieversorgungsunternehmen.
Quelle
M.A. nach BMU, Medienmitteilung, 9. Juni 2021