Deutschland: Moratorium führt zu Stromimport und höheren Preisen

Die Stromeinfuhr aus Frankreich und der Tschechischen Republik hat sich seit dem Beschluss der deutschen Regierung von Mitte März 2011, die sieben ältesten Kernkraftwerkseinheiten im Rahmen eines dreimonatigen Moratoriums vorübergehend abzuschalten, verdoppelt. Dies zeigt die neueste Analyse des deutschen Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) vom 2. April 2011. Seit dem 17. März importierte Deutschland demnach täglich rund 50 GWh mehr als es exportierte.

6. Apr. 2011
Hildegard Müller, Vorsitzende des BDEW, fordert von der Bundesregierung, die Zeit des Moratoriums zu nutzen, um «einen Konsens zwischen den Parteien, zwischen Bund und Ländern, gesellschaftlichen Gruppen und natürlich auch mit der Energiewirtschaft zu diskutieren».
Hildegard Müller, Vorsitzende des BDEW, fordert von der Bundesregierung, die Zeit des Moratoriums zu nutzen, um «einen Konsens zwischen den Parteien, zwischen Bund und Ländern, gesellschaftlichen Gruppen und natürlich auch mit der Energiewirtschaft zu diskutieren».
Quelle: BDEW

Während in der ersten Märzhälfte noch ein in Deutschland saisonal üblicher Exportüberschuss bestand, entwickelte sich die Situation mit dem Herunterfahren der Kernkraftwerke entgegengesetzt. Laut einer Analyse der BDEW ergibt sich seit dem 17. März 2011 ein Einfuhrüberschuss: Die Stromflüsse aus Frankreich und Tschechien haben sich verdoppelt, die Stromflüsse in die Niederlande und die Schweiz dagegen halbiert. In den ersten 20 Tagen seit dem Moratorium seien die ausgefallenen Strommengen überwiegend durch einen Anstieg des Importsaldos ausgeglichen worden, erklärte BDEW-Vorsitzende Hildegard Müller zu den Änderungen beim Stromaustausch.

Zugleich führte die Abschaltung der sieben Kernkraftwerkseinheiten an den Grosshandelsmärkten zu steigenden Preisen bei allen gehandelten Produkten. Laut BDEW stiegen die Preise an der Strombörse in Leipzig im Schnitt um rund 12%.

Quelle

M.A. nach BDEW, Analyse März 2011: Stromerzeugung, Stromaustausch, Preise, und Medienmitteilung, 2. April 2011

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