Deutschland: Krümmel wieder angefahren
Die Kernkraftwerk Krümmel GmbH (KKK) im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein hat am 19. Juni 2009 von dem für die Atomaufsicht zuständigen Sozialministerium in Kiel die Zustimmung zur Wiederinbetriebnahme erhalten. Seit dem 24. Juni 2009 ist das Kraftwerk wieder im Volllastbetrieb, meldete die Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH, die Betreiberin der Anlage.
Während des Anfahrens des Kernkraftwerks Krümmel (BWR, 1346 MW) wurde laut Vattenfall eine Vielzahl von Funktionsprüfungen durchgeführt. Krümmel kann jährlich über 10 Mrd. kWh Strom produzieren, was etwa 30% der insgesamt in Schleswig-Holstein erzeugten Strommenge entspricht, so die Vattenfall.
Am 28. Juni 2007 war es im Kernkraftwerk Krümmel zu einer Reaktorschnellabschaltungen gekommen, die der Brand eines Transformators ausgelöst hatte, Der Zwischenfall wurde auf der Stufe 0, unterhalb der siebenstufigen internationalen Störfallbewertungsskala für Kernanlagen (Ines), klassiert. Später verhinderten technische Probleme die Rückkehr ans Netz.
Schleswig-Holsteins Sozialministerin, Gitta Trauernicht (SPD), unterstrich, die Atomaufsicht habe «zum Schutz der Bevölkerung strengste Massstäbe angesetzt». Während des rund zweijährigen Stillstandes habe die Atomaufsicht unter Hinzuziehung zahlreicher externer Sachverständiger die Arbeiten von Vattenfall fortlaufend intensiv überwacht und kontrolliert. «Nachdem alle Mängel beseitigt worden sind, hat Vattenfall einen gesetzlichen Anspruch auf das Wiederanfahren des Reaktors», erklärte sie.
Quelle
M.A. nach Vattenfall, Pressemitteilungen, 19. und 24. Juni, und Schleswig-Holstein, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren, Medienmitteilung, 19. Juni 2009