Deutschland: Isar-2 erhält Rückbaugenehmigung
Am 21. März 2024 hat der Betreiber PreussenElektra vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die Genehmigung zum Rückbau der Kernkraftwerkseinheit Isar-2 erhalten.
Mit dem vorliegenden Genehmigungsbescheid kann PreussenElektra den Rückbau von Isar-2 unverzüglich durchführen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte dazu: «Mit dem Atomgesetz erzwingt der Bund, dass der Bescheid zum Rückbau von Isar-2 erlassen wird. Das ist der nächste Schritt auf dem energiepolitischen Irrweg des Bundes. Damit wird ein grosses Kapitel der bayerischen Energieversorgung geschlossen.» Laut dem deutschen Atomgesetz sind endgültig abgeschaltete Anlagen unverzüglich stillzulegen und abzubauen.
Seit der Abschaltung von Isar-2 wurden alle 193 Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter entnommen und in das Brennelemente-Lagerbecken eingelagert. Ausserdem konnte Anfang 2024 der primäre Kühlkreislauf dekontaminiert werden. Erste Arbeiten im Rückbau werden Demontagemassnahmen im Bereich der Hauptkühlmittelpumpen sein. Ausserdem werden die Hauptkühlmittelleitungen vom Reaktordruckbehälter getrennt, um mit dem ersten Rückbau-Grossprojekt, der Demontage der Reaktordruckbehältereinbauten, beginnen zu können.
Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung der PreussenElektra, erklärte: «Sieben unserer acht Kraftwerksblöcke befinden sich nun im Rückbau. Mit dem Wissen aus diesen Rückbauprojekten und unserem flottenoptimierten Ansatz sorgen wir dafür, dass der Rückbau am Standort Essenbach Ende der 2030er-Jahre abgeschlossen und das Kraftwerksgelände für neue Nutzungsmöglichkeiten bereitstehen wird.»
Die Druckwasserreaktoreinheit Isar-2 erzeugte 1988 erstmals Strom. Isar-2 wurde – zusammen mit Emsland und Neckarwestheim-2 als letzte Kernkraftwerkseinheiten Deutschlands – am 15. April 2023 endgültig abgeschaltet.
Rückbau von Isar-1 nach Programm
Bei Isar-1 kommt der Rückbau laut PreussenElektra planmässig voran. Jährlich werden dort rund 2500 Tonnen demontiert und entsorgt. Die Demontagen der Systeme sind etwa zur Hälfte abgeschlossen. Isar-1 war von 1979 bis 2011 in Betrieb. Im März 2011 musste der Siedewasserreaktorblock – im Rahmen des beschleunigten Kernenergieausstiegs – mit insgesamt sieben weiteren Einheiten abgeschaltet werden.
Quelle
M.A. nach PreussenElektra und Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Medienmitteilungen, 22. März 2024