Deutschland: Inspektionsbeginn der Kaverne 1 in Brunsbüttel
Nach Abschluss der visuellen Inspektion der Kavernen 2, 4 und 5 des stillgelegten Kernkraftwerks Brunsbüttel im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein beginnt die Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH mit der Inspektion der Kaverne 1.
In Kaverne 1 des stillgelegten Kernkraftwerks Brunsbüttel lagern insgesamt 120 Fässer mit schwach- und mittelaktiven Abfällen. Die Abfälle – Filterharze, Verdampferkonzentrate und Mischabfälle – stammen laut Vattenfall aus der Abwasseraufbereitung und den Prozesskreisläufen des Kernkraftwerks.
Kaverne 1 ist die vierte der insgesamt sechs Kavernen, in denen 631 Fässer lagern. Bislang wurden die Kavernen 2, 4 und 5 inspiziert. Laut Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Melur) sind an 38 der bisher 217 untersuchten Fässer starke Rostschäden oder andere schwere Beschädigungen festgestellt worden. Die Vattenfall erwartet auch in Kaverne 1 weitere Befunde. «Die Erkenntnisse aus den Inspektionen fliessen in unsere Handhabungskonzepte ein, die wir derzeit in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde erweitern», erklärte Pieter Wasmuth, Geschäftsführer Kommunikation der Vattenfall.
Die Kavernen waren zunächst nicht für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen und die Fässer sollten ursprünglich Mitte bis Ende der 1990er-Jahre in das bundesweite Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle Schacht Konrad gebracht werden. Nachdem es in der Vergangenheit mehrfach zu Verzögerungen gekommen ist, rechnet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) nun mit 2022 für die Inbetriebnahme von Schacht Konrad.
Geplant ist, die Inspektion aller Kavernen in Brunsbüttel bis Ende 2014 abzuschliessen. Der Inhalt der Fässer soll dann in Spezialbehälter, die für die Einlagerung in Schacht Konrad geeignet sind, konditioniert werden.
Quelle
M.A. nach Vattenfall, Medienmitteilung, 19. September, und Schleswig-Holstein, Melur, Medienmitteilung, 12. September 2014