Deutschland: Fusionsforschung «made in Hessen»

In einer Absichtserklärung bekennen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur kommerziellen Fusionsenergie für das deutsche Bundesland Hessen und wollen das Land als Leitstandort für Spitzenforschung und die Entwicklung der laserbasierten Kernfusion zu etablieren. «Dafür sollen am ehemaligen Kernkraftwerksstandort Biblis eine Demonstrationsanlage sowie später ein Kraftwerk gefördert werden», erklärte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein.

20. März 2025
Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels
Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels: «Wir wollen Hessen als Leitstandort für die Spitzenforschung und die Entwicklung der laserbasierten Kernfusion etablieren. Gleichzeitig wollen wir zu markttauglichen erneuerbaren Energien und Speichertechnologien forschen, um bis 2045 klimaneutral zu werden.»
Quelle: Hessische Staatskanzlei

Der «Runde Tisch Kernfusion» gab den Startschuss für ein Netzwerk aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Erforschung der Kernfusion. Die Mitglieder des Runden Tisches hielten ihre gemeinsame Vision in einer Absichtserklärung fest, mit welcher die Entwicklung der Fusionsenergie zum Nutzen von Hessen aktiv vorangetrieben werden soll.

Ministerpräsident Rhein bezeichnete die laserbasierte Kernfusion als Schlüsseltechnologie für eine saubere und wirtschaftliche Energieversorgung. «Wir brauchen einen technologieoffenen Energiemix, denn die Sonne scheint nicht immer, und der Wind weht nicht dauernd», sagte er. «Nur wenn Energie jederzeit verfügbar ist und für jedermann bezahlbar bleibt, können wir unseren Wohlstand sichern. Die Kernfusion kann dabei der Gamechanger sein und den entscheidenden Durchbruch bringen.» Biblis solle zu einer «Keimzelle für die Energieversorgung ‹made in Hessen› werden» und Hessen damit zum Kernfusionsstandort Nummer eins. Die Landesregierung stelle dazu in diesem Jahr bis zu EUR 20 Mio. für die Erforschung der Kernfusion bereit. Ausser staatlichen Investitionen wolle man auch private Mittel sowie Fördergeld aus Bundes- und EU-Programmen nutzen.

Im März 2024 hatte die deutsche Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger das neue Förderprogramm «Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk» vorgestellt. «Wir wollen ein Fusionsökosystem aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft aufbauen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit wird», erklärte sie damals.

Quelle

M.A. nach hessischer Staatskanzlei, Medienmitteilung und Absichtserklärung, 13. März 2025

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