Deutschland: BGZ übernimmt weiteres Zwischenlager am Standort Unterweser
Die PreussenElektra GmbH hat den Bau des zweiten Zwischenlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle am Standort Unterweser abgeschlossen und das betriebsbereite Lager an die deutsche Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH (BGZ) übergeben.
Grundlage für die Übertragung des Lagers Unterweser für radioaktive Abfälle (LUnA) an die BGZ ist das Entsorgungsübergangsgesetz. Darin ist unter anderem geregelt, dass die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen und deren Finanzierung Aufgabe des Bundes ist. In diesem Zusammenhang hatte die PreussenElektra Anfang 2019 fünf ihrer Standortzwischenlager für hochaktive Abfälle und zu Beginn dieses Jahres drei weitere Zwischenlager für schwach- und mittelaktive Abfälle an die BGZ übertragen.
Das LUnA ist ein 79 m langes, 17 m hohes und 28 m breites Gebäude, für das knapp 8000 m³ Beton und 1562 t Stahl verbaut wurden. Die Errichtung der Halle war nach Erhalt der Baugenehmigung im März 2018 begonnen worden. Es dient der Aufbewahrung von schwach- und mittelaktiven Abfällen wie beispielsweise Schutzkleidung, Filtermaterialien oder Anlagenteilen aus dem Kraftwerksbetrieb und -rückbau. Ab dem Jahr 2027 sollen die Abfälle an die Einrichtungen des Endlagers Konrad abgegeben werden.
Das Kernkraftwerk Unterweser (PWR, 1345 MW) war von 1978 bis 2011 in Betrieb. Es musste im März 2011 als eines von sieben Kernkraftwerkseinheiten in Deutschland vorzeitig vom Netz. Der nukleare Rückbau begann mit der Erteilung der ersten Stilllegungs- und Abbaugenehmigung am 5. Februar 2018.
Quelle
M.A. nach PreussenElektra und BGZ, Medienmitteilungen, 17. April 2020