Deutschland: Anschubfinanzierung für Petra IV
Die deutsche Bundesregierung hat beschlossen, EUR 40 Mio. als Anschubfinanzierung für das neu konzipierte Röntgenmikroskop Petra IV bereitzustellen. Dazu gehören Mittel für den Baubeginn und die Vorbereitung der Lichtquelle der nächsten Generation.
Auf dem Campus des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (Desy) im Westen Hamburgs – einem Forschungszentrum der Helmholtz-Gesellschaft – soll bis 2028 ein einzigartiges 3D-Röntgenmikroskop entstehen: Petra IV. Die beschleunigerbasierte Röntgenlichtquelle erlaubt neue Einblicke in den atomaren Kosmos und ist in neuen Dimensionen naturwissenschaftlichen Phänomenen auf der Spur.
Mit den zugesicherten Geldmitteln von EUR 40 Mio. als Anschubfinanzierung können vorbereitende Massnahmen für das Röntgenmikroskop Petra IV erfolgen. Dazu gehören insbesondere die Konzeption und der Prototyp einer innovativen, stromsparenden Beschleunigertechnologie und die Transformation des Geschäftsmodells.
Petra
Petra steht für Positron-Elektron-Tandem-Ring-Anlage. Heute bewegen sich im Beschleunigerring Petra III Elektronen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit, dabei entsteht ultra-helles Röntgenlicht zum Durchleuchten von Materialien. Der Ausbau von Petra III zu Petra IV erfolgt bis 2028. Dabei wird der vorhandene 2300 Meter lange Ring modernisiert, seine Instrumente und die bestehende Infrastruktur zum Teil recycelt. Für die Umrüstung von Petra III auf Petra IV wird es zu einer zweijährigen sogenannten «Dark Time» kommen, in der die Beschleunigeranlage umgebaut wird und keine Röntgen-Experimente stattfinden können.
Quelle
M.A. nach Desy, Medienmitteilungen, 28. September und 17. November 2023