Deutscher Wirtschaftsminister fordert erneut Abkehr vom Automausstieg

Angesichts hoher Energiepreise hat der deutsche Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erneut die Rücknahme des Atomausstiegs in Deutschland gefordert.

4. März 2008

«Es wäre eine Torheit, wenn man die technisch einwandfreien deutschen Kernkraftwerke vorzeitig abschalten würde», sagte Glos am 29. Februar 2008 gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Durch die Abschaltung der Kernkraftwerke kämen auf die Verbraucher noch höhere Kosten zu.

Glos wies darauf hin, dass die Kernkraftwerke steuerlich abgeschrieben seien, der Weiterbetrieb somit zu billigeren Strompreisen führe. Die Abkehr vom Atomausstieg sei keine parteipolitische Frage, sondern eine Frage der Vernunft. «Es geht auch darum, inwieweit wir uns in unserer Energieversorgung noch abhängiger machen wollen», betonte der Minister. Zugleich würde Deutschland auf CO2-Einsparungen von jährlich 150 Mio. t verzichten.

Mittel- und längerfristig sei beim Öl mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen, «weil neu entdeckte Erdöllagerstätten nur zu sehr hohen Förderkosten wirtschaftlich zu betreiben sind», sagte Glos. «Und der Gaspreis hängt ja am Ölpreis.» Deshalb sei es ratsam, die Energiesektoren, «auf denen wir unabhängig sind», weiter auszubauen. Dazu gehörten auch die erneuerbaren Energien.

Glos kämpft seit der Bildung der Grossen Koalition Ende 2005 für eine Rücknahme des Ausstiegs aus der Kernenergienutzung. Er stösst damit auf erbitterten Widerstand der SPD.

Quelle

M.A. nach Saarbrücker Zeitung, 29. Februar 2008

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